Im Nationalpark Thayatal ist "er" immer wieder mal da. Eine richtige Population gibt es aber nicht. "Das Thayatal ist ein Rotwildrandgebiet. Die Rothirsche ziehen herum, leben jedoch nicht dauerhaft im Gebiet, einfach weil es dafür zu klein ist", sagt Nationalpark-Förster Wolfgang Riener.
Rothirsche werden auch als Rotwild bezeichnet. Das weibliche Rotwild ist die Hirschkuh und das männliche Rotwild ist der Hirsch. Auch wenn Rothirsche im Thayatal nicht häufig anzutreffen sind, in früheren Zeiten dürften sie einige der Thayatal-Wiesen als Brunftplätze genutzt haben. Und hie und da scheint es auch heute noch den einen oder anderen brünftigen Hirsch auf eine Wiese entlang der Thaya zu locken. Im Blogbeitrag "Geräusche der Nacht" könnt ihr reinhören, wie es sich anhört, wenn ein Hirsch im September durch den Thaya-Canyon röhrt.
Die Zeit der Brunft ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei der man das Rotwild auf offener Fläche zu Gesicht bekommt. Ansonsten lebt es meist verborgen im Wald. Allerdings erst seit "Neuestem". Ursprünglich haben sich Rothirsche ganz und gar nicht im Wald aufgehalten, sie waren vielmehr Bewohner von Steppen- und Offenlandschaften. Erst der Mensch hat sie in den Wald gedrängt und dazu gebracht von einem tagaktiven Dasein zu einem nachtaktiven zu wechseln.
Und seit der Mensch eifrig in das Landschaftsbild eingreift, sind auch die längeren Wanderungen, die die Rothirsche einst unternommen haben, Geschichte. Früher verbrachten sie den Winter in den Auen und den Sommer in den Bergen. Heute sind solche Wanderschaften nicht mehr denkbar, es sei denn die Tiere würden die Autobahn nehmen.
Sie stecken nun gewissermaßen in den Bergen fest, wo es allerdings im Winter kaum Nahrung für die Pflanzenfresser gibt. Deshalb tun sie sich vermehrt an den Rinden von Bäumen gütlich, womit Waldbesitzer wiederum keine große Freude haben. Um den winterlichen Verbiss zu verringern, werden die Rothirsche deshalb gefüttert und teilweise sogar in sogenannten Wintergattern, die mehrere Hektar groß sein können, eingesperrt.
Doch Verbiss ist nicht gleich Verbiss. Mitunter kann er sogar erwünscht sein, wie Wolfgang Riener anmerkt: "Im Bereich der Trockenrasen ist es in der Tat positiv, wenn das Rotwild aufkommende Bäume abbeißt und so das Verbuschen der Trockenrasen verhindert."
Sie dabei in flagranti zu erwischen, wird aber schwierig. Denn sie sind scheu und haben eine ausgezeichnete Nase, die potenzielle Feinde bereits aus großer Entfernung erschnüffelt - vorausgesetzt der Wind steht richtig.
Apropos Wind, im Winter ist es für die Rothirsche besonders wichtig, möglichst wenig dem Wind ausgesetzt zu sein. In dichten, windgeschützten Nadelwäldern fühlen sie sich in der Regel wohler als in Laubwäldern, die im Winter wenig Windschutz bieten. Dafür liefern Laubwälder den Hirschen aber Nahrung wie Eicheln oder Bucheckern. "In erster Linie versuchen die Tiere im Winter Energie zu sparen, das lässt sich etwa in Tal- und Kessellagen, wo es im Vergleich zu exponierten Standorten wärmer ist, ganz gut bewerkstelligen", ergänzt der Nationalpark-Förster.
Insofern könnte man also doch einmal Glück haben und an den Ufern der Thaya auf einen stattlichen Hirsch stoßen, der sich gerade am Wasser des Flusses labt. Selbiges friert nämlich wegen der konstanten Wassertemperatur um die 4°C auch im Winter nicht ein.
27.11.2014
Rothirsche werden auch als Rotwild bezeichnet. Das weibliche Rotwild ist die Hirschkuh und das männliche Rotwild ist der Hirsch. Auch wenn Rothirsche im Thayatal nicht häufig anzutreffen sind, in früheren Zeiten dürften sie einige der Thayatal-Wiesen als Brunftplätze genutzt haben. Und hie und da scheint es auch heute noch den einen oder anderen brünftigen Hirsch auf eine Wiese entlang der Thaya zu locken. Im Blogbeitrag "Geräusche der Nacht" könnt ihr reinhören, wie es sich anhört, wenn ein Hirsch im September durch den Thaya-Canyon röhrt.
Die Zeit der Brunft ist eine der wenigen Gelegenheiten, bei der man das Rotwild auf offener Fläche zu Gesicht bekommt. Ansonsten lebt es meist verborgen im Wald. Allerdings erst seit "Neuestem". Ursprünglich haben sich Rothirsche ganz und gar nicht im Wald aufgehalten, sie waren vielmehr Bewohner von Steppen- und Offenlandschaften. Erst der Mensch hat sie in den Wald gedrängt und dazu gebracht von einem tagaktiven Dasein zu einem nachtaktiven zu wechseln.
Und seit der Mensch eifrig in das Landschaftsbild eingreift, sind auch die längeren Wanderungen, die die Rothirsche einst unternommen haben, Geschichte. Früher verbrachten sie den Winter in den Auen und den Sommer in den Bergen. Heute sind solche Wanderschaften nicht mehr denkbar, es sei denn die Tiere würden die Autobahn nehmen.
Sie stecken nun gewissermaßen in den Bergen fest, wo es allerdings im Winter kaum Nahrung für die Pflanzenfresser gibt. Deshalb tun sie sich vermehrt an den Rinden von Bäumen gütlich, womit Waldbesitzer wiederum keine große Freude haben. Um den winterlichen Verbiss zu verringern, werden die Rothirsche deshalb gefüttert und teilweise sogar in sogenannten Wintergattern, die mehrere Hektar groß sein können, eingesperrt.
Doch Verbiss ist nicht gleich Verbiss. Mitunter kann er sogar erwünscht sein, wie Wolfgang Riener anmerkt: "Im Bereich der Trockenrasen ist es in der Tat positiv, wenn das Rotwild aufkommende Bäume abbeißt und so das Verbuschen der Trockenrasen verhindert."
Sie dabei in flagranti zu erwischen, wird aber schwierig. Denn sie sind scheu und haben eine ausgezeichnete Nase, die potenzielle Feinde bereits aus großer Entfernung erschnüffelt - vorausgesetzt der Wind steht richtig.
Apropos Wind, im Winter ist es für die Rothirsche besonders wichtig, möglichst wenig dem Wind ausgesetzt zu sein. In dichten, windgeschützten Nadelwäldern fühlen sie sich in der Regel wohler als in Laubwäldern, die im Winter wenig Windschutz bieten. Dafür liefern Laubwälder den Hirschen aber Nahrung wie Eicheln oder Bucheckern. "In erster Linie versuchen die Tiere im Winter Energie zu sparen, das lässt sich etwa in Tal- und Kessellagen, wo es im Vergleich zu exponierten Standorten wärmer ist, ganz gut bewerkstelligen", ergänzt der Nationalpark-Förster.
Insofern könnte man also doch einmal Glück haben und an den Ufern der Thaya auf einen stattlichen Hirsch stoßen, der sich gerade am Wasser des Flusses labt. Selbiges friert nämlich wegen der konstanten Wassertemperatur um die 4°C auch im Winter nicht ein.
27.11.2014