"Vom Bürofenster des Nationalparkhauses aus können wir derzeit täglich um die Mittagszeit einen Bussard beobachten", sagt Nationalpark-Mitarbeiter Christian Übl. "Auch beim Weg in die Arbeit sind aktuell viele Tiere zu sehen. Sie sitzen auf Holzpfosten am Straßenrand und warten auf den richtigen Moment, sprich auf eine Maus oder ein tierisches Verkehrsopfer, das ihnen leicht zur Beute wird."
Hierzulande zählen Mäusebussarde (Buteo buteo) zu den häufigsten Greifvögeln. In der kalten Jahreszeit sind sie aber noch öfter zu sehen. Woran das liegt? - Die weiter nördlich beheimateten Mäusebussarde, vor allem jene aus Finnland, dem Baltikum und Polen kommen zu uns auf Winterfrische. "Anders dagegen die schwedischen Mäusebussarde, sie ziehen nordwestlich an den Alpen vorbei nach Westeuropa. Und die östlich von Finnland beheimateten sind richtige Langstreckenzieher, die sich für den Winter - über den Bosporus oder den Kaukasus fliegend - nach Afrika aufmachen", erklärt BirdLife Experte Remo Probst.
Wie viele der habichtartigen Greife Österreich im Winter effektiv aufsuchen, ist aber schwer zu sagen. Nicht alle, die kommen, bleiben nämlich auch hier. Viele von ihnen sind Durchzügler, die weiter in den Süden reisen. Im Laaer Becken, zum Beispiel, lassen sich zu den Hauptzugzeiten, zwischen September und November, mitunter Tausende Durchzügler beobachten.
Die Anzahl derer, die bleiben, hängt vor allem von zwei Parametern ab: Wetter, d. h. konkreter Schneelage und Nahrungsangebot, d. h. aktuell vorhandene Mäuse. Diese jagen sie mit Vorliebe von Sitzwarten aus. Und wo gibt es im Winter beides? - Vorwiegend an Wegrainen und in Straßengräben, wo die Erde nicht umgebrochen wird und wo sich gleichzeitig genügend Holzpfosten, Zäune und andere Späher-Plattformen finden.
Um ihren winterlichen Speiseplan aufzufetten, sind Bussarde aber nicht wählerisch. Neben Wühl-, Wald- und Spitzmäusen genehmigen sie sich zwischendurch auch Aas, das speziell in Straßennähe nie lange auf sich warten lässt.
Trotzdem bleibt das Nahrungsangebot im Winter immer unberechenbar. Vor allem die Mäusepopulationen können großen Schwankungen unterliegen. Sind die Äcker leer gefegt oder fehlt es an Brachen, Ackerrandstreifen, Rainen und dergleichen, dann mangelt es auch an Mäusen. In solchen Fällen bzw. auch wenn es plötzliche Kälteeinbrüche und intensiven Schneefall gibt, ergreifen hiesige Überwinterer mitunter die Flucht und pilgern weiter gen Süden. Denn zu hohen Schnee haben Mäusebussarde gar nicht gern. Ihre Lieblingsbeute kann sich unter einer dicken Schneedecke viel zu gut verstecken.
Wer die geduldigen Ansitzjäger genauer in Augenschein nehmen möchte, der tut also gut daran unter 1000 Meter Seehöhe nach ihnen zu suchen, etwa im Wald- oder Weinviertel oder auch im Burgenland. "Auf der Parndorfer Platte konnten wir heuer bei unserer Zählung im Jänner allerdings nur ein Drittel der üblichen Mäusebussard Zahlen feststellen", sagt BirdLife Experte Remo Probst. Zu kalt kann es heuer wohl kaum sein, es wird wohl eher am Nahrungsangebot liegen. Vor dem Nationalparkhaus im Thayatal scheint der Tisch dagegen reich gedeckt zu sein ;-)
29.01.2016
Hierzulande zählen Mäusebussarde (Buteo buteo) zu den häufigsten Greifvögeln. In der kalten Jahreszeit sind sie aber noch öfter zu sehen. Woran das liegt? - Die weiter nördlich beheimateten Mäusebussarde, vor allem jene aus Finnland, dem Baltikum und Polen kommen zu uns auf Winterfrische. "Anders dagegen die schwedischen Mäusebussarde, sie ziehen nordwestlich an den Alpen vorbei nach Westeuropa. Und die östlich von Finnland beheimateten sind richtige Langstreckenzieher, die sich für den Winter - über den Bosporus oder den Kaukasus fliegend - nach Afrika aufmachen", erklärt BirdLife Experte Remo Probst.
Wie viele der habichtartigen Greife Österreich im Winter effektiv aufsuchen, ist aber schwer zu sagen. Nicht alle, die kommen, bleiben nämlich auch hier. Viele von ihnen sind Durchzügler, die weiter in den Süden reisen. Im Laaer Becken, zum Beispiel, lassen sich zu den Hauptzugzeiten, zwischen September und November, mitunter Tausende Durchzügler beobachten.
Die Anzahl derer, die bleiben, hängt vor allem von zwei Parametern ab: Wetter, d. h. konkreter Schneelage und Nahrungsangebot, d. h. aktuell vorhandene Mäuse. Diese jagen sie mit Vorliebe von Sitzwarten aus. Und wo gibt es im Winter beides? - Vorwiegend an Wegrainen und in Straßengräben, wo die Erde nicht umgebrochen wird und wo sich gleichzeitig genügend Holzpfosten, Zäune und andere Späher-Plattformen finden.
Um ihren winterlichen Speiseplan aufzufetten, sind Bussarde aber nicht wählerisch. Neben Wühl-, Wald- und Spitzmäusen genehmigen sie sich zwischendurch auch Aas, das speziell in Straßennähe nie lange auf sich warten lässt.
Trotzdem bleibt das Nahrungsangebot im Winter immer unberechenbar. Vor allem die Mäusepopulationen können großen Schwankungen unterliegen. Sind die Äcker leer gefegt oder fehlt es an Brachen, Ackerrandstreifen, Rainen und dergleichen, dann mangelt es auch an Mäusen. In solchen Fällen bzw. auch wenn es plötzliche Kälteeinbrüche und intensiven Schneefall gibt, ergreifen hiesige Überwinterer mitunter die Flucht und pilgern weiter gen Süden. Denn zu hohen Schnee haben Mäusebussarde gar nicht gern. Ihre Lieblingsbeute kann sich unter einer dicken Schneedecke viel zu gut verstecken.
Wer die geduldigen Ansitzjäger genauer in Augenschein nehmen möchte, der tut also gut daran unter 1000 Meter Seehöhe nach ihnen zu suchen, etwa im Wald- oder Weinviertel oder auch im Burgenland. "Auf der Parndorfer Platte konnten wir heuer bei unserer Zählung im Jänner allerdings nur ein Drittel der üblichen Mäusebussard Zahlen feststellen", sagt BirdLife Experte Remo Probst. Zu kalt kann es heuer wohl kaum sein, es wird wohl eher am Nahrungsangebot liegen. Vor dem Nationalparkhaus im Thayatal scheint der Tisch dagegen reich gedeckt zu sein ;-)
29.01.2016