Woher rührt dieser Spruch eigentlich? - Von den starken Eigenschaften der Eiche! Sie kann bis zu 1000 Jahre alt werden, Stammdurchmesser bis zu zwei, manchmal sogar drei Meter erreichen und gilt aufgrund ihrer kräftigen Pfahlwurzel, die selbst intensiv verdichtete Böden zu knacken vermag als äußerst sturmfest. Und dann wäre da natürlich noch das Eichenholz selber: "Hart, zäh und sehr dauerhaft" - so liest sich sein Qualitätssiegel.
Grund genug, um der Eiche ein ganzes Jahr zu widmen. Das dachte sich zumindest der Umweltschutzverein "Kuratorium Wald"und kürte die Eiche kurzerhand zum Baum des Jahres 2016. Warum die Wahl auf die Eiche fiel, hängt aber mit einer anderen Stärke des Baumes zusammen: Die Eiche ist in der Lage, sich an verändernde Umweltbedingungen und extreme Trockenperioden anzupassen und diese unbeschadet zu überstehen. Sollte es auf unserem Planeten tatsächlich immer heißer werden, wäre sie im Vergleich zu anderen Baumarten definitiv im Vorteil.
In Österreich hätte sie bei wärmeren Temperaturen noch genügend Ausbreitungspotenzial. Bis dato finden sich Eichen nämlich hauptsächlich in Ostösterreich, vor allem im Burgenland, dem Wienerwald und dem nordöstlichen Niederösterreich, wie etwa im Nationalpark Thayatal.
Doch Eiche ist nicht gleich Eiche. Wenn dem Baum heuer schon so viel Aufmerksamkeit zuteil wird - am Internationalen Tag des Waldes, dem 21. März, folgt die öffentliche Präsentation- dann sollten wir zumindest wissen, von welchen Eichen die Rede ist. In Österreich gibt es nämlich vier verschiedene Eichenarten, und zwar die Stiel-Eiche (Quercus robur), die Trauben-Eiche (Quercus petraea), die Flaum-Eiche (Quercus pubescens) und die Zerr-Eiche (Quercus cerris).
Von diesen vier Arten wurzeln hierzulande die ersten beiden am häufigsten. Selbiges trifft auch auf den Nationalpark Thayatal zu.
Vom Standort her wäre das Tal außerdem für die Zerr-Eiche prädestiniert, aber diese hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Südosteuropa und kommt in Österreich vorwiegend in der Oststeiermark, am Manhartsberg in Niederösterreich (nördlich von Krems) und an warm, trockenen Standorten im Wienerwald vor. Bis Hardegg haben es bisher nur wenige Exemplare geschafft. Die Flaum-Eiche, die kalkreiche Böden bevorzugt, fehlt überhaupt in den Wäldern des Thayatals. Etwas weiter im Osten, im Grenzgebiet Waldviertel/Weinviertel, ist sie bereits zu finden, genauso wie im benachbarten Národní park Podyjí.
In jedem Fall ist der Nationalpark Thayatal ein bedeutendes Eichen-Refugium. In anderen vergleichbar tief liegenden Gebieten werden Eichen meist wirtschaftlicher Nutzung unterworfen. Nicht so im Thayatal, hier sind die wärme- und lichtliebenden Eichenwälder erhalten geblieben. Eine wahre Besonderheit!
Und wie findet man nun heraus, ob die Bildeiche beim Umlaufberg eine Stiel-Eiche oder eine Trauben-Eiche ist? - Hier ein paar sachdienliche Hinweise:
Die Stiel-Eiche ist die am weitesten verbreitete Eichenart in Europa und die einzige heimische Art, übrigens, die auch in Auwäldern vorkommt. Also, in der Regel hat man mit dem Tipp "Stiel-Eiche" meistens schon gewonnen und sich botanischen Respekt verschafft. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich einen Blick auf die Laubblätter und Früchte zu werfen:
Die Laubblätter der Stiel-Eiche sind sehr kurz, nur etwa 5 Millimeter, gestielt und die Basis der Blattspreite erinnert an eine Herzform bzw. weist sie kleine Öhrchen auf. Ihre Eicheln sitzen zu dritt bis fünft an bis zu 4 Zentimeter langen Stielen (darauf bezieht sich der Name!).
Im Vergleich dazu sind die Laubblätter der Trauben-Eiche mit 1 bis 2 Zentimeter wesentlich länger gestielt, an der Basis der Blattspreite fehlen die Öhrchen und die Eicheln sitzen zu mehrt (eben in Trauben!) an fast ungestielten Fruchtbechern.
Und, wie sieht's nun mit der Bildeiche aus? Stiel oder Traube? - Momentan trägt sie ja noch keine Blätter, aber vielleicht hat sich jemand Blätter und Eicheln schon einmal näher angesehen? - Wir harren in jedem Fall Eurer Bestimmungen und lösen demnächst auf!
18.03.2016
Grund genug, um der Eiche ein ganzes Jahr zu widmen. Das dachte sich zumindest der Umweltschutzverein "Kuratorium Wald"und kürte die Eiche kurzerhand zum Baum des Jahres 2016. Warum die Wahl auf die Eiche fiel, hängt aber mit einer anderen Stärke des Baumes zusammen: Die Eiche ist in der Lage, sich an verändernde Umweltbedingungen und extreme Trockenperioden anzupassen und diese unbeschadet zu überstehen. Sollte es auf unserem Planeten tatsächlich immer heißer werden, wäre sie im Vergleich zu anderen Baumarten definitiv im Vorteil.
In Österreich hätte sie bei wärmeren Temperaturen noch genügend Ausbreitungspotenzial. Bis dato finden sich Eichen nämlich hauptsächlich in Ostösterreich, vor allem im Burgenland, dem Wienerwald und dem nordöstlichen Niederösterreich, wie etwa im Nationalpark Thayatal.
Doch Eiche ist nicht gleich Eiche. Wenn dem Baum heuer schon so viel Aufmerksamkeit zuteil wird - am Internationalen Tag des Waldes, dem 21. März, folgt die öffentliche Präsentation- dann sollten wir zumindest wissen, von welchen Eichen die Rede ist. In Österreich gibt es nämlich vier verschiedene Eichenarten, und zwar die Stiel-Eiche (Quercus robur), die Trauben-Eiche (Quercus petraea), die Flaum-Eiche (Quercus pubescens) und die Zerr-Eiche (Quercus cerris).
Von diesen vier Arten wurzeln hierzulande die ersten beiden am häufigsten. Selbiges trifft auch auf den Nationalpark Thayatal zu.
Vom Standort her wäre das Tal außerdem für die Zerr-Eiche prädestiniert, aber diese hat ihr Hauptverbreitungsgebiet in Südosteuropa und kommt in Österreich vorwiegend in der Oststeiermark, am Manhartsberg in Niederösterreich (nördlich von Krems) und an warm, trockenen Standorten im Wienerwald vor. Bis Hardegg haben es bisher nur wenige Exemplare geschafft. Die Flaum-Eiche, die kalkreiche Böden bevorzugt, fehlt überhaupt in den Wäldern des Thayatals. Etwas weiter im Osten, im Grenzgebiet Waldviertel/Weinviertel, ist sie bereits zu finden, genauso wie im benachbarten Národní park Podyjí.
In jedem Fall ist der Nationalpark Thayatal ein bedeutendes Eichen-Refugium. In anderen vergleichbar tief liegenden Gebieten werden Eichen meist wirtschaftlicher Nutzung unterworfen. Nicht so im Thayatal, hier sind die wärme- und lichtliebenden Eichenwälder erhalten geblieben. Eine wahre Besonderheit!
Und wie findet man nun heraus, ob die Bildeiche beim Umlaufberg eine Stiel-Eiche oder eine Trauben-Eiche ist? - Hier ein paar sachdienliche Hinweise:
Die Stiel-Eiche ist die am weitesten verbreitete Eichenart in Europa und die einzige heimische Art, übrigens, die auch in Auwäldern vorkommt. Also, in der Regel hat man mit dem Tipp "Stiel-Eiche" meistens schon gewonnen und sich botanischen Respekt verschafft. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich einen Blick auf die Laubblätter und Früchte zu werfen:
Die Laubblätter der Stiel-Eiche sind sehr kurz, nur etwa 5 Millimeter, gestielt und die Basis der Blattspreite erinnert an eine Herzform bzw. weist sie kleine Öhrchen auf. Ihre Eicheln sitzen zu dritt bis fünft an bis zu 4 Zentimeter langen Stielen (darauf bezieht sich der Name!).
Im Vergleich dazu sind die Laubblätter der Trauben-Eiche mit 1 bis 2 Zentimeter wesentlich länger gestielt, an der Basis der Blattspreite fehlen die Öhrchen und die Eicheln sitzen zu mehrt (eben in Trauben!) an fast ungestielten Fruchtbechern.
Und, wie sieht's nun mit der Bildeiche aus? Stiel oder Traube? - Momentan trägt sie ja noch keine Blätter, aber vielleicht hat sich jemand Blätter und Eicheln schon einmal näher angesehen? - Wir harren in jedem Fall Eurer Bestimmungen und lösen demnächst auf!
18.03.2016