Sie ist ein fragiles Pflänzchen mit zartvioletten Blütenblättern, die zu einer Zeit erscheinen, wenn die meisten anderen Pflanzen schon längst auf Rückzug eingestellt sind. Im Herbst, von August bis Oktober, blühen die Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) am liebsten auf etwas fetteren, sprich nährstoffreichen Wiesen wie etwa dem oberen Teil der Einsiedlerwiese.
Wie man auf Nummer sicher geht, dass es sich auch wirklich um eine Herbstzeitlose handelt?
Einfach die Staubblätter zählen. Der Herbstkrokus, der nämlich ebenfalls im Herbst blüht, besitzt nur drei Staubblätter, die Herbstzeitlose dagegen sechs Stück. Alles klar also.
Die Herbstzeitlose wird zu den Liliengewächsen gerechnet und ist die wohl bekannteste der ca. 65 Arten der Gattung Colchicum.
Woher der Name kommt?
Der wissenschaftliche Name Colchicum leitet sich aller Wahrscheinlichkeit nach von der sagenumwobenen Landschaft Kolchis ab, die an der Ostküste des Schwarzen Meeres im heutigen Georgien liegt. Die aus der griechischen Mythologie bekannte Zauberin Medea soll einst neun Nächte lang Kräuter für einen Zaubertrank gesammelt haben, um damit ihren Schwiegervater zu verjüngen. Der Sage nach seien von diesem Zaubertrank einige Tropfen auf die Erde gefallen und et voilà, die Herbstzeitlose war geboren.
Eine reichlich tückische Pflanze, denn so schön sie ist, so giftig ist sie auch. Alle Teile der Pflanze enthalten das Alkaloid Colchicin, das auch als das "pflanzliche Arsen" bezeichnet wird.
Wie es wirkt?
Als Zellgift greift es in den Prozess der Zellteilung ein. Normalerweise, wenn sich Zellen vermehren, wird zunächst das Erbgut in der Zelle verdoppelt. Danach "wandert" je ein Chromosomensatz zu den beiden Zellpolen, die Zelle teilt sich und es entstehen zwei neue Zellen mit korrekter Chromosomenanzahl. Colchicin verhindert dies, weshalb es zur Enstehung von Zellen mit doppeltem Erbgut kommt. Das geht selbstverständlich nicht lange gut. Schon weniger als ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht wirkt sich lebensgefährlich aus.
Also, besser nicht probieren. Die Blüten zu verkosten, auf diese Idee kommt vermutlich sowieso niemand, aber bei den im Frühjahr erscheinenden Laubblättern gibt es hin und wieder Verwechslungspotenzial mit dem schmackhaften Bärlauch. Der Blogbeitrag vom April 2014 verrät Euch, was die entscheidenden Unterschiede zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitloser sind.
Und was verbirgt sich, gut verhüllt, zwischen den Laubblättern?
Die Frucht der Herbstzeitlosen. Eine Kapselfrucht mit dunklen Samen, welche übrigens ebenfalls hochgiftig sind und in erster Linie von Ameisen verbreitet werden.
Und wie bitte konnten sich diese Samen entwickeln?
Sicher in der Erde. Während der Blüte im Herbst bestäuben Hummeln, Bienen und Käfer die Pflanze. Gelangt das Pollenkorn erfolgreich auf den weiblichen Griffel, muss es eine lange Reise antreten. Acht bis dreißig Zentimeter ist der Stängel, auf dem die zartvioletten Blüten sitzen, lang. Doch eigentlich ist es kein Stängel, sondern es handelt sich um eine von Blütenblättern geformte, verwachsene Röhre. Diese gilt es für das kleine Pollenkorn zu durchwandern, um an den verborgen in der Erde liegenden Fruchtknoten zu gelangen. Erst dort findet die eigentliche Befruchtung statt. Läuft alles glatt, erscheinen im nächsten Frühjahr die dunklen Samen, umhüllt von den ledrig grünen Laubblättern.
11.09.2015
Wie man auf Nummer sicher geht, dass es sich auch wirklich um eine Herbstzeitlose handelt?
Einfach die Staubblätter zählen. Der Herbstkrokus, der nämlich ebenfalls im Herbst blüht, besitzt nur drei Staubblätter, die Herbstzeitlose dagegen sechs Stück. Alles klar also.
Die Herbstzeitlose wird zu den Liliengewächsen gerechnet und ist die wohl bekannteste der ca. 65 Arten der Gattung Colchicum.
Woher der Name kommt?
Der wissenschaftliche Name Colchicum leitet sich aller Wahrscheinlichkeit nach von der sagenumwobenen Landschaft Kolchis ab, die an der Ostküste des Schwarzen Meeres im heutigen Georgien liegt. Die aus der griechischen Mythologie bekannte Zauberin Medea soll einst neun Nächte lang Kräuter für einen Zaubertrank gesammelt haben, um damit ihren Schwiegervater zu verjüngen. Der Sage nach seien von diesem Zaubertrank einige Tropfen auf die Erde gefallen und et voilà, die Herbstzeitlose war geboren.
Eine reichlich tückische Pflanze, denn so schön sie ist, so giftig ist sie auch. Alle Teile der Pflanze enthalten das Alkaloid Colchicin, das auch als das "pflanzliche Arsen" bezeichnet wird.
Wie es wirkt?
Als Zellgift greift es in den Prozess der Zellteilung ein. Normalerweise, wenn sich Zellen vermehren, wird zunächst das Erbgut in der Zelle verdoppelt. Danach "wandert" je ein Chromosomensatz zu den beiden Zellpolen, die Zelle teilt sich und es entstehen zwei neue Zellen mit korrekter Chromosomenanzahl. Colchicin verhindert dies, weshalb es zur Enstehung von Zellen mit doppeltem Erbgut kommt. Das geht selbstverständlich nicht lange gut. Schon weniger als ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht wirkt sich lebensgefährlich aus.
Also, besser nicht probieren. Die Blüten zu verkosten, auf diese Idee kommt vermutlich sowieso niemand, aber bei den im Frühjahr erscheinenden Laubblättern gibt es hin und wieder Verwechslungspotenzial mit dem schmackhaften Bärlauch. Der Blogbeitrag vom April 2014 verrät Euch, was die entscheidenden Unterschiede zwischen Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitloser sind.
Und was verbirgt sich, gut verhüllt, zwischen den Laubblättern?
Die Frucht der Herbstzeitlosen. Eine Kapselfrucht mit dunklen Samen, welche übrigens ebenfalls hochgiftig sind und in erster Linie von Ameisen verbreitet werden.
Und wie bitte konnten sich diese Samen entwickeln?
Sicher in der Erde. Während der Blüte im Herbst bestäuben Hummeln, Bienen und Käfer die Pflanze. Gelangt das Pollenkorn erfolgreich auf den weiblichen Griffel, muss es eine lange Reise antreten. Acht bis dreißig Zentimeter ist der Stängel, auf dem die zartvioletten Blüten sitzen, lang. Doch eigentlich ist es kein Stängel, sondern es handelt sich um eine von Blütenblättern geformte, verwachsene Röhre. Diese gilt es für das kleine Pollenkorn zu durchwandern, um an den verborgen in der Erde liegenden Fruchtknoten zu gelangen. Erst dort findet die eigentliche Befruchtung statt. Läuft alles glatt, erscheinen im nächsten Frühjahr die dunklen Samen, umhüllt von den ledrig grünen Laubblättern.
11.09.2015