Nationalpark-Ranger Helga Donnerbauer berichtet von zauberhaften Geschichten am Kajabach
Einer meiner Lieblingswege in Nationalpark Thayatal, führt durch das romantische Kajabachtal, von der Ruine zum Fluss. Als Merkersdorferin liegt das natürlich auf der Hand, dass ich dort oft unterwegs bin, aber es ist nicht nur die örtliche Nähe die mich dorthin zieht, sondern es sind auch die mystische Stimmung, die Kühle im Sommer und die vielen Geschichten aus vergangenen Zeiten die mir am Weg in den Sinn kommen.
Wenn man mit wachsamen Augen durch diesen wilden, urtümlichen Eschen-Schluchtwald wandert und sich in die gute alte Zeit vor Handy und Traktoren versetzt, fallen einem vielleicht auch die fast verschwundenen Spuren menschlicher Siedlungsgeschichte auf. Alte Wege etwa, die an ganz anderer Stelle verlaufen als sie es die heutigen tun. Es gab einige Engstellen im Kajabachtal, die früher nicht passierbar waren und erst spät durchbrochen wurden. Es war sicherlich ein abenteuerlicher Ritt mit Pferd und Wagen hinunter zu den Thayawiesen und den Mühlen. Von diesen Mühlen sind heute, wenn überhaupt, nur mehr Fundamente zu finden oder es weisen nur mehr die Namen in den Karten wie "Obere und Untere Bärenmühle" oder "Neun Mühlen" auf diese Bauwerke hin. Damals gab es etwa Tuchmacher-Mühlen und Mühlen zur Pulverherstellung, die Mühlen an der Thaya waren Getreidemühlen. Abgesehen davon, dass den dortigen Müllern immer gern das "abstauben" eines Teils des Mahlguts vorgeworfen wurde, hatten manche dieser Orte den Ruf, dass nicht immer alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Heute ist das natürlich anders und einer genußvollen Wanderung steht nichts im Wege. Dieser Tage bestaune ich gerne die letzten blühenden Türkenbundlilien und genieße das beruhigende Plätschern des Baches, der sich bei einem kräftigen Gewitter schnell auch in einen rauschenden Wildbach verwandeln kann. Nach einem solchen Gewitter wird man allerdings mit geheimnisvollen Nebelschwaden über dem Thayawasser und einer Begegnung mit schwarz-gelb gefleckten Gesellen, belohnt.
Foto: NP Thayatal, M.Graf
03.07.2018
Einer meiner Lieblingswege in Nationalpark Thayatal, führt durch das romantische Kajabachtal, von der Ruine zum Fluss. Als Merkersdorferin liegt das natürlich auf der Hand, dass ich dort oft unterwegs bin, aber es ist nicht nur die örtliche Nähe die mich dorthin zieht, sondern es sind auch die mystische Stimmung, die Kühle im Sommer und die vielen Geschichten aus vergangenen Zeiten die mir am Weg in den Sinn kommen.
Wenn man mit wachsamen Augen durch diesen wilden, urtümlichen Eschen-Schluchtwald wandert und sich in die gute alte Zeit vor Handy und Traktoren versetzt, fallen einem vielleicht auch die fast verschwundenen Spuren menschlicher Siedlungsgeschichte auf. Alte Wege etwa, die an ganz anderer Stelle verlaufen als sie es die heutigen tun. Es gab einige Engstellen im Kajabachtal, die früher nicht passierbar waren und erst spät durchbrochen wurden. Es war sicherlich ein abenteuerlicher Ritt mit Pferd und Wagen hinunter zu den Thayawiesen und den Mühlen. Von diesen Mühlen sind heute, wenn überhaupt, nur mehr Fundamente zu finden oder es weisen nur mehr die Namen in den Karten wie "Obere und Untere Bärenmühle" oder "Neun Mühlen" auf diese Bauwerke hin. Damals gab es etwa Tuchmacher-Mühlen und Mühlen zur Pulverherstellung, die Mühlen an der Thaya waren Getreidemühlen. Abgesehen davon, dass den dortigen Müllern immer gern das "abstauben" eines Teils des Mahlguts vorgeworfen wurde, hatten manche dieser Orte den Ruf, dass nicht immer alles mit rechten Dingen zugegangen ist.
Heute ist das natürlich anders und einer genußvollen Wanderung steht nichts im Wege. Dieser Tage bestaune ich gerne die letzten blühenden Türkenbundlilien und genieße das beruhigende Plätschern des Baches, der sich bei einem kräftigen Gewitter schnell auch in einen rauschenden Wildbach verwandeln kann. Nach einem solchen Gewitter wird man allerdings mit geheimnisvollen Nebelschwaden über dem Thayawasser und einer Begegnung mit schwarz-gelb gefleckten Gesellen, belohnt.
Foto: NP Thayatal, M.Graf
03.07.2018