Projekt zur Erforschung der Biologischen Vielfalt der Grenzregion Österreich - Tschechien gestartet

Nationalpark Thayatal im Frühlingskleid, Umlaufberg, Flussmäander, Headerbild für Aktuelle Nachrichten.

Von 2025 bis 2028 arbeiten Wissenschaftler im Bereich der Naturschutzforschung zusammen

(Hardegg, 24. April 2025) Die Startveranstaltung des grenzüberschreitenden Forschungsprojekts Biodiversity Research & Monitoring (BioReMo) war ein schöner Erfolg, bei der der Geist der Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg spürbar war. Das INTERREG-Projekt BioReMo ist eine Kooperation von drei österreichischen und drei tschechischen Naturschutzorganisationen: Umweltbundesamt, NÖ Naturschutzbund, Nationalpark Thayatal GmbH (Lead-Partner), Správa Národního parku Podyjí, Silva Tarouca Research Institute (VUK) und The Czech Union for Nature Conservation Kněžice (ČSOP). Das Vorhaben zielt darauf ab, von 2025 bis 2028 gemeinsam die Biodiversität in der Grenzregion Niederösterreich, Südmähren und Südböhmen zu erforschen.

Die Auswirkungen des dramatischen Verlusts an biologischer Vielfalt sind auch in Europa nicht mehr wegzudiskutieren. Um diesen Trends entgegenzuwirken, spielen Schutzgebiete eine wichtige Rolle. Als Biodiversitätshotspots und Trittsteine in der Landschaft tragen sie wesentlich zur Vernetzung der Lebensräume und zur Ausbreitung und Wanderung von Arten bei. Damit diese und weitere wichtige Funktionen der Schutzgebiete langfristig gesichert werden können, sind Forschungsprojekte wie BioReMo von großem Wert. Damit sollen der Bestand an Arten erhoben und die Veränderung der Populationen beobachtet werden. Es zielt darauf ab, angepasste Lösungen zu finden, um den Zustand der Ökosysteme zu sichern und zu verbessern.

Bei diesem grenzüberschreitenden Projekt wird die Biodiversitätsforschung weiter ausgebaut und eine Vereinheitlichung der wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden angestrebt, um langfristig solide und einheitlich verwertbare Daten als gemeinsame Wissensbasis zu erhalten. Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung eines grenzüberschreitenden und einheitlichen ökologischen Langzeit-Monitorings für Biodiversität in ausgewählten Gebieten von Südmähren, Südböhmen und dem nördlichen Niederösterreich mittels einer gemeinsamen Datenbank.
Ebenso werden erste Datenerhebungen entsprechend der entwickelten Monitoring-Methoden umgesetzt. Konkret möchten die Forscher folgende Artengruppen untersuchen: Flechten, Fledermäuse, Gewässerbewohner, Vögel, Schmetterlinge, Gefäßpflanzen und Mollusken. Ergänzt werden die Aktivitäten durch begleitende Bildungsmaßnahmen und die Zusammenarbeit mit interessierten Amateur-Forschern. Das Projekt ist eingebettet in größere Untersuchungen zur Beurteilung der Veränderung der Biodiversität in Europa.
Bei der Startveranstaltung im Nationalparkhaus freuten sich die beiden Nationalparkdirektoren Pavel Müller und Christian Übl, rund 50 interessierte Gäste begrüßen zu dürfen. Richard Hogl, der in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Veranstaltung teilnahm, hob die Bedeutung grenzüberschreitender Initiativen wie die Zusammenarbeit der beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí hervor. Maßnahmen im Bereich des Naturschutzes kommen der gesamten Region zu Gute, wie man im Thayatal an der Entwicklung der Nächtigungsstatistik sehen kann.
Wie wichtig das Sammeln und Verwalten valider Daten ist, betonte auch Naturschutz-Landesrätin Susanne Rosenkranz. Hochkarätige Gäste der Veranstaltung wie die Botschafterin in Prag, Dr. Bettina Kirnbauer, Mag. Karel Podzimek, Ratsmitglied des Kreises Südmähren, Michael Hošek, Präsident des Verbandes Europäischer Schutzgebiete, und Thomas Ellmauer, Senior Experte am Umweltbundesamt beleuchteten aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Wichtigkeit der Biodiversitätsforschung in Schutzgebiete und deren Umgebung. Gemeinsam hoben sie hervor, dass grenzüberschreitende Initiativen zur Biodiversitätserforschung sinnvoll sind, da sich auch die Natur nicht an Ländergrenzen hält. Durch die unterschiedlichen Forschungstraditionen ergeben sich neue Zugänge und lassen sich auch Synergien durch gemeinsame Forschung nutzen.
Am Ende der Veranstaltung stellten die BioReMo-Partnerorganisationen die Zielsetzungen und die geplanten Maßnahmen vor und überzeugten damit das Publikum von der Wichtigkeit des Projekts. Nicht zu kurz kamen außerdem Austausch und Vernetzung: bei Kaffee, Kuchen und Buffet wurden die wichtigsten Aspekte des Projektes besprochen und neue Verbindungen geknüpft.

Das Projekt wird durch das INTERREG CE Projekt Biodiversity Research & Monitoring (BioReMo) gefördert.

Nähere Informationen beim Nationalpark Thayatal unter 02949/7005, e-mail office@np-thayatal.at und www.np-thayatal.at.
Pressetext KickOff BioRemo[DOCX, 70KB]

25.04.2025
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