So lautet der Slogan der brandneuen Kampagne von Nationalparks Austria. Die Dachmarke der sechs österreichischen Nationalparks - Thayatal, Hohe Tauern, Kalkalpen, Gesäuse, Donau-Auen und Neusiedler See-Seewinkel - macht sich stark für die gemeinsamen Werte und die individuellen Besonderheiten der heimischen Nationalparks. Momentan steht die "unberührte Natur" im Fokus.
Auf den ersten Blick mag dies paradox anmuten, denn wahrhaft unberührte Natur ist in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft Mangelware. Zumindest dann, wenn man mit unberührter Natur bzw. mit Wildnis all jene Gebiete assoziiert, die von menschlicher Bewirtschaftung bis dato gänzlich verschont geblieben sind. Das wären zum Bespiel der rund 500 Hektar große Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich, in dem seit der letzten Eiszeit weder Axt noch Kettensäge zugange waren oder jene jungfräulichen Flecken, die von Pasterze und Co. - den zurückweichenden Gletschern - Jahr für Jahr freigegeben werden.
Wildnis in dieser Form hat Seltenheitswert, auch in den Nationalparks. Aber die heimischen Nationalparks tun alles dafür, um der Wildnis und der unberührten Natur so nahe wie möglich zu kommen. Sie stellen herausragende Landschaften wie mächtige Gletscher, einzigartige Täler, urwüchsige Wälder, dynamische Auen, schroffe Berge und breite Schilfgürtel unter Schutz und finden die richtige Balance zwischen "Eingreifen" und "Raushalten".
Was damit genau gemeint ist, lässt sich am besten im Wald erfahren: Viele Nationalparks entfernen untypische Baumarten, die einst aus wirtschaftlichem Kalkül - vor der Gründung der Schutzgebiete - gepflanzt wurden. Auf den freigewordenen Stellen kommen dann ganz von selbst wieder die angestammten Arten zurück. Im Nationalpark Thayatal, zum Beispiel, sind in vielen Bereichen Fichten und Douglasien bereits Vergangenheit, an ihrer Stelle gedeihen nun wieder Hainbuchen, Rot-Buchen und Eichen gemischt mit Rotföhren, Tannen, Eiben und Wacholder. Der Wald darf sich nun wieder in Richtung Wildnis entwickeln.
Dementsprechend orientieren sich die Nationalparks in vielerlei Hinsicht an dem Motto: "Die Natur Natur sein lassen." Bäume dürfen alt werden, Totholz darf liegen bleiben, Flüsse dürfen sich ihre eigenen Wege bahnen.
Davon profitieren die Tiere. Wildkatzen fühlen sich im Thayatal wohl, Luchse durchstreifen die Kalkalpen und das Gesäuse, Bartgeier fliegen wieder in den Hohen Tauern, Seeadler brüten erneut in den Donau-Auen und im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel tummeln sich Abertausende Gänse.
Wenn die Natur einfach Natur sein darf, profitiert aber noch jemand. Der Mensch! Nationalparks sperren Natur nämlich nicht weg, sondern teilen sie mit den Besuchern und gewähren ihnen unvergessliche Einblicke in eine "unberührte Natur". Internet und Fernsehen mögen uns mit Bildern, Filmen und Erklärungen über Flora, Fauna und Naturphänomene überfluten, aber nichts vermag einen so starken Eindruck zu hinterlassen wie das eigene Erlebnis. Wer selbst dem Plätschern des Baches lauscht, die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Morgennebel dringen, auf der Haut spürt, den würzigen Duft des Sommerwaldes einatmet und vielleicht sogar einen der tierischen Bewohner dieser Naturschutzparadiese erspäht, für den wird der Slogan Realität, der wird berührt vom Unberührten. Also, nichts wie raus in die Natur und rein in die Nationalparks!
Tipp:
Wer den Kurier abonniert, kann sich schon mal den 21. Mai vormerken. Dann gibt es im Kurier nämlich ein ganzes Extra-Heft rund um die österreichischen Nationalparks!
26.04.2016
Auf den ersten Blick mag dies paradox anmuten, denn wahrhaft unberührte Natur ist in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft Mangelware. Zumindest dann, wenn man mit unberührter Natur bzw. mit Wildnis all jene Gebiete assoziiert, die von menschlicher Bewirtschaftung bis dato gänzlich verschont geblieben sind. Das wären zum Bespiel der rund 500 Hektar große Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich, in dem seit der letzten Eiszeit weder Axt noch Kettensäge zugange waren oder jene jungfräulichen Flecken, die von Pasterze und Co. - den zurückweichenden Gletschern - Jahr für Jahr freigegeben werden.
Wildnis in dieser Form hat Seltenheitswert, auch in den Nationalparks. Aber die heimischen Nationalparks tun alles dafür, um der Wildnis und der unberührten Natur so nahe wie möglich zu kommen. Sie stellen herausragende Landschaften wie mächtige Gletscher, einzigartige Täler, urwüchsige Wälder, dynamische Auen, schroffe Berge und breite Schilfgürtel unter Schutz und finden die richtige Balance zwischen "Eingreifen" und "Raushalten".
Was damit genau gemeint ist, lässt sich am besten im Wald erfahren: Viele Nationalparks entfernen untypische Baumarten, die einst aus wirtschaftlichem Kalkül - vor der Gründung der Schutzgebiete - gepflanzt wurden. Auf den freigewordenen Stellen kommen dann ganz von selbst wieder die angestammten Arten zurück. Im Nationalpark Thayatal, zum Beispiel, sind in vielen Bereichen Fichten und Douglasien bereits Vergangenheit, an ihrer Stelle gedeihen nun wieder Hainbuchen, Rot-Buchen und Eichen gemischt mit Rotföhren, Tannen, Eiben und Wacholder. Der Wald darf sich nun wieder in Richtung Wildnis entwickeln.
Dementsprechend orientieren sich die Nationalparks in vielerlei Hinsicht an dem Motto: "Die Natur Natur sein lassen." Bäume dürfen alt werden, Totholz darf liegen bleiben, Flüsse dürfen sich ihre eigenen Wege bahnen.
Davon profitieren die Tiere. Wildkatzen fühlen sich im Thayatal wohl, Luchse durchstreifen die Kalkalpen und das Gesäuse, Bartgeier fliegen wieder in den Hohen Tauern, Seeadler brüten erneut in den Donau-Auen und im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel tummeln sich Abertausende Gänse.
Wenn die Natur einfach Natur sein darf, profitiert aber noch jemand. Der Mensch! Nationalparks sperren Natur nämlich nicht weg, sondern teilen sie mit den Besuchern und gewähren ihnen unvergessliche Einblicke in eine "unberührte Natur". Internet und Fernsehen mögen uns mit Bildern, Filmen und Erklärungen über Flora, Fauna und Naturphänomene überfluten, aber nichts vermag einen so starken Eindruck zu hinterlassen wie das eigene Erlebnis. Wer selbst dem Plätschern des Baches lauscht, die ersten Sonnenstrahlen, die durch den Morgennebel dringen, auf der Haut spürt, den würzigen Duft des Sommerwaldes einatmet und vielleicht sogar einen der tierischen Bewohner dieser Naturschutzparadiese erspäht, für den wird der Slogan Realität, der wird berührt vom Unberührten. Also, nichts wie raus in die Natur und rein in die Nationalparks!
Tipp:
Wer den Kurier abonniert, kann sich schon mal den 21. Mai vormerken. Dann gibt es im Kurier nämlich ein ganzes Extra-Heft rund um die österreichischen Nationalparks!
26.04.2016