Infrastruktur Highlights

Der überdachte Picknick-Platz
In einem Nationalpark gibt es immer etwas zu tun, Instandhaltungsarbeiten da, Neuerungen dort. Langweilig wird den NP Thayatal-Mitarbeitern ganz bestimmt nicht.
Unlängst ist das Areal rings um das Nationalparkhaus etwa um einen überdachten Picknick-Platz reicher geworden, die Kajabachbrücken wurden gemeinsam mit Vertretern der örtlichen Bauernschaft erneuert, eine Betreuerhütte saniert und der Einsiedler-Weg auf Vordermann gebracht. Jetzt ist er für Managementmaßnahmen wie das Mähen der Einsiedlerwiese oder für Instandhaltungsarbeiten des Wildkatzen-Parcours wieder besser befahrbar.



Für die spannendsten Neuigkeiten in Sachen baulicher Maßnahmen kehren wir aber wieder zum Nationalparkzentrum zurück. Seit wenigen Tagen findet sich auf dem Flachdach des NP-Zentrums, direkt über dem Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, die hausinterne Stromversorgung. Eine 5 kWp (Kilowatt peak) Photovoltaikanlage sorgt ab sofort für die notwendige Energie im Haus. "Die Anlage ist so ausgelegt, dass wir damit unseren Normalbedarf decken können", erklärt Nationalpark-Förster Wolfgang Riener, der für die Infrastrukturmaßnahmen im NP Thayatal zuständig ist.
20 einzelne Module, die jeweils 1629 x 982 x 35 Millimeter dimensioniert sind, sollen pro Jahr rund 5000 kWh Strom liefern - für all jene, die es genau wissen möchten. Und was besonders erfreulich ist: Die Module werden im österreichischen Weinviertel erzeugt! "Die Idee der Nachhaltigkeit wäre ad absurdum geführt, würden wir eine Anlage aus China importieren", betont der NP-Förster.
Tipp für all jene, die ebenfalls mit eigener Stromerzeugung liebäugeln: Für private Haushalte eignen sich in der Regel 3 kWp Anlagen. Am besten beim jeweiligen Energieversorger gut beraten lassen!



Während am Dach die Sonne eingefangen und zu Strom umgewandelt wird, sorgt auf der Wiese des NP-Zentrums ein Brunnen dafür, dass Wasser aus bis zu 67 Meter Tiefe an die Oberfläche gepumpt wird. Der neu gebohrte Brunnen fördert kein Trinkwasser, sondern Brauchwasser, um etwa den hauseigenen Teich zu befüllen. Wolfgang Riener dazu: "Wir wollen für den Teich kein Trinkwasser vergeuden und da das Dachwasser größtenteils durch die begrünte Dachfläche gebunden wird, haben wir uns nun für den Bau eines Brunnens entschlossen." Man darf sich den Brunnen aber nicht wie einen Brunnen im klassischen Stil vorstellen, denn er misst im Durchmesser gerade einmal 22,5 Zentimeter. Nicht gerade üppig diese Maße, aber ausreichend, um Wasser zu transportieren.



Nationalpark-Direktor Ludwig Schleritzko betont: "Uns ist es wichtig nachhaltige Projekte, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll sind, zu fördern und umzusetzen." Der Nationalpark Thayatal zeigt vor, wie's gehen kann!
29.10.2014

Nationalpark Thayatal Blog