Unauffällig sehen sie auf den ersten Blick aus. Dennoch erregen sie intensives Interesse. Woran das liegt? - Mit Sicherheit an der speziellen Duftnote!
20 hüfthohe Holzpflöcke finden sich verteilt über das Nationalpark-Gebiet. Besprüht mit Baldriantee und bestückt mit je einem Plastikröhrchen, das getrockneten Baldrian enthält, werden sie zu regelrechten "Duft-Leuchttürmen".
Seit bald zehn Jahren stehen die Lockstöcke im Dienste der Wissenschaft. Ihre Mission: Europäische Wildkatzen anlocken. Betört vom Baldrian reiben sie sich am rauen Holz und hinterlassen im Idealfall einige ihrer Haare. Eine genetische Analyse gibt dann Aufschluss darüber, ob es sich tatsächlich um eine Wildkatze handelt. Bisher gelangen auf diese Weise bereits zwölf Nachweise von mindestens drei verschiedenen Wildkatzen.
Der Baldrian scheint aber nicht nur auf Katzen eine anziehende Wirkung auszuüben. Die Wildkameras vis-à-vis der Lockstöcke können davon ein Liedchen singen. Während es die Wildkatzen irgendwie schaffen, diese Fotofallen auszutricksen, geben sich andere Tierarten weit weniger kamerascheu. Ganz im Gegenteil, ein Hirsch war vom Baldrian so angetan, dass er gleich ordentlich zulangte! Hier geht's zum Video:
Baldrian_Hirsch
Im Prinzip hat schon das ganze "Who is Who des Thayatals" den Lockstöcken einen Besuch abgestattet. Fuchs, Reh, Dachs, Marder, Biber, Eichhörnchen. Sie alle und noch viele andere haben schon mal geschnuppert, ihr Revier markiert oder den Stock zum Klettern genutzt.
Der Siebenschläfer hätte wohl auch gerne eine Kletterpartie mitgemacht. Aber dazu kam es nicht mehr. Ein Baummarder hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Fotofalle hat den Beweis.
Wer hat schon jemals einen Baummarder zu Gesicht bekommen, geschweige denn mit einem Siebenschläfer als Beute? Genau aus diesem Grund sind Wildkameras ein wertvolles Naturschutzinstrument. Denn sie geben einen Einblick in das, was geschieht, wenn der Mensch abwesend ist und vielleicht gerade schlummert.
Wer spaziert schon um 3:54 durch den Wald? Wir nicht, aber der Fischotter. Am Baldrian dürfte der nachtaktive Marder, dessen Leibspeise natürlich Fisch ist, allerdings nicht interessiert sein.
Auch wenn ihre Wühlspuren im Thayatal häufig zu finden sind, blicken lassen sich Wildschweine nur selten. Von der Wildkamera, hingegen, fühlen sich die Frischlinge - die ihre typische Zeichnung etwa ein halbes Jahr behalten - nicht gestört. Sie darf den Kleinen beim Spielen zusehen.
Und auch einem Schwarzstorch kann nur die Fotofalle so nahe kommen. Im Hochsommer 2010 - während seines "Sommerurlaubs im Thayatal", schien er, wie schon viele vor ihm, Gefallen an dem Stück Holz mit dem intensiven Duft zu finden.
Aber was ist nur mit der Wildkatze? Irgendwann muss doch auch sie einmal in die Fotofalle tappen. Ein paar höchst verdächtige Bilder aus dem Fugnitztal gibt es in der Tat, aber leider sind auf den Fotos nie alle wichtigen Merkmale auszumachen. Restlos sicher sind sich die Experten deswegen nicht. Aber seht selber.
Aber es sieht schon verdächtig nach Wildkatze aus…
Die Wildkameras liegen auf jeden Fall weiterhin auf der Lauer, um all das zu dokumentieren, was uns ansonsten entgehen würde.
17.12.2015
20 hüfthohe Holzpflöcke finden sich verteilt über das Nationalpark-Gebiet. Besprüht mit Baldriantee und bestückt mit je einem Plastikröhrchen, das getrockneten Baldrian enthält, werden sie zu regelrechten "Duft-Leuchttürmen".
Seit bald zehn Jahren stehen die Lockstöcke im Dienste der Wissenschaft. Ihre Mission: Europäische Wildkatzen anlocken. Betört vom Baldrian reiben sie sich am rauen Holz und hinterlassen im Idealfall einige ihrer Haare. Eine genetische Analyse gibt dann Aufschluss darüber, ob es sich tatsächlich um eine Wildkatze handelt. Bisher gelangen auf diese Weise bereits zwölf Nachweise von mindestens drei verschiedenen Wildkatzen.
Der Baldrian scheint aber nicht nur auf Katzen eine anziehende Wirkung auszuüben. Die Wildkameras vis-à-vis der Lockstöcke können davon ein Liedchen singen. Während es die Wildkatzen irgendwie schaffen, diese Fotofallen auszutricksen, geben sich andere Tierarten weit weniger kamerascheu. Ganz im Gegenteil, ein Hirsch war vom Baldrian so angetan, dass er gleich ordentlich zulangte! Hier geht's zum Video:
Baldrian_Hirsch
Im Prinzip hat schon das ganze "Who is Who des Thayatals" den Lockstöcken einen Besuch abgestattet. Fuchs, Reh, Dachs, Marder, Biber, Eichhörnchen. Sie alle und noch viele andere haben schon mal geschnuppert, ihr Revier markiert oder den Stock zum Klettern genutzt.
Der Siebenschläfer hätte wohl auch gerne eine Kletterpartie mitgemacht. Aber dazu kam es nicht mehr. Ein Baummarder hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Fotofalle hat den Beweis.
Wer hat schon jemals einen Baummarder zu Gesicht bekommen, geschweige denn mit einem Siebenschläfer als Beute? Genau aus diesem Grund sind Wildkameras ein wertvolles Naturschutzinstrument. Denn sie geben einen Einblick in das, was geschieht, wenn der Mensch abwesend ist und vielleicht gerade schlummert.
Wer spaziert schon um 3:54 durch den Wald? Wir nicht, aber der Fischotter. Am Baldrian dürfte der nachtaktive Marder, dessen Leibspeise natürlich Fisch ist, allerdings nicht interessiert sein.
Auch wenn ihre Wühlspuren im Thayatal häufig zu finden sind, blicken lassen sich Wildschweine nur selten. Von der Wildkamera, hingegen, fühlen sich die Frischlinge - die ihre typische Zeichnung etwa ein halbes Jahr behalten - nicht gestört. Sie darf den Kleinen beim Spielen zusehen.
Und auch einem Schwarzstorch kann nur die Fotofalle so nahe kommen. Im Hochsommer 2010 - während seines "Sommerurlaubs im Thayatal", schien er, wie schon viele vor ihm, Gefallen an dem Stück Holz mit dem intensiven Duft zu finden.
Aber was ist nur mit der Wildkatze? Irgendwann muss doch auch sie einmal in die Fotofalle tappen. Ein paar höchst verdächtige Bilder aus dem Fugnitztal gibt es in der Tat, aber leider sind auf den Fotos nie alle wichtigen Merkmale auszumachen. Restlos sicher sind sich die Experten deswegen nicht. Aber seht selber.
Aber es sieht schon verdächtig nach Wildkatze aus…
Die Wildkameras liegen auf jeden Fall weiterhin auf der Lauer, um all das zu dokumentieren, was uns ansonsten entgehen würde.
17.12.2015