Franz Kraus über den Beginn des Naturschutzes im Thayatal
Die Geschichte des Naturschutzes im Thayatal ist von Beginn an eine grenzüberschreitende Geschichte. Aufgrund des Grenzverlaufes in der Flussmitte wurden ehemals geplante Erschließungsmaßnahmen wie eine Bahnlinie oder ein Straßenprojekt niemals umgesetzt. Später, am Beginn der 1950er Jahre, senkte sich der Eiserne Vorhang über Europa. Das Thayatal wurde zur "toten" Grenze. So schwierig diese Zeit für das Grenzland war, die Natur an der Thaya konnte sich vor allem im tschechischen Sperrgebiet nahezu ungestört entwickeln.
1984 wurde in Hardegg bekannt, dass die damalige CSSR Planungen zu einem Kraftwerksbau an der Thaya bei Byči Skala verfolgte. Rasch formierte sich in Österreich Widerstand in Form der "Bürgerinitiative zur Rettung des Thayatales". Gemeinsam mit der Stadtgemeinde erreichten wir die Ausweisung eines Naturschutzgebietes an der Thaya. Auf tschechischer Seite gab es bereits ein Landschaftsschutzgebiet, das sogar mit eigener Verwaltung ausgestattet war. Noch vor dem Fall des Eisernen Vorhanges traf ich mich bereits mit Martin Skorpik von der tschechischen Verwaltung, um über ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet zu sprechen.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges herrschte auf tschechischer Seite eine große Euphorie über die gewonnene Freiheit, ein Bürgerforum übernahm die politischen Agenden. Ehemalige Dissidenten wurden zu Staatspräsidenten und Außenministern (Vaclav Havel und Jiři Dienstbier) und auch beim Thema Naturschutz gab es große Ideen. Dort, wo früher der Eiserne Vorhang Europa trennte, sollte ein "Grünes Band" von Schutzgebieten eingerichtet werden. Im Bereich des Národní park Podyjí nützte man die Gunst der Stunde und errichtete bereits 1991 den 6300 ha großen Nationalpark. Ebenso wurde damals der Národní Park Šumava (Böhmerwald) realisiert.
Nun feiert der NP Podyjí sein 25-jähriges Bestehen. Wir gratulieren herzlich! Der Nationalpark Thayatal zeigt aus diesem Anlass ab 1. Oktober eine Ausstellung im Nationalparkhaus über die Geschichte unseres großen tschechischen Bruders.
30.09.2016
Die Geschichte des Naturschutzes im Thayatal ist von Beginn an eine grenzüberschreitende Geschichte. Aufgrund des Grenzverlaufes in der Flussmitte wurden ehemals geplante Erschließungsmaßnahmen wie eine Bahnlinie oder ein Straßenprojekt niemals umgesetzt. Später, am Beginn der 1950er Jahre, senkte sich der Eiserne Vorhang über Europa. Das Thayatal wurde zur "toten" Grenze. So schwierig diese Zeit für das Grenzland war, die Natur an der Thaya konnte sich vor allem im tschechischen Sperrgebiet nahezu ungestört entwickeln.
1984 wurde in Hardegg bekannt, dass die damalige CSSR Planungen zu einem Kraftwerksbau an der Thaya bei Byči Skala verfolgte. Rasch formierte sich in Österreich Widerstand in Form der "Bürgerinitiative zur Rettung des Thayatales". Gemeinsam mit der Stadtgemeinde erreichten wir die Ausweisung eines Naturschutzgebietes an der Thaya. Auf tschechischer Seite gab es bereits ein Landschaftsschutzgebiet, das sogar mit eigener Verwaltung ausgestattet war. Noch vor dem Fall des Eisernen Vorhanges traf ich mich bereits mit Martin Skorpik von der tschechischen Verwaltung, um über ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet zu sprechen.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges herrschte auf tschechischer Seite eine große Euphorie über die gewonnene Freiheit, ein Bürgerforum übernahm die politischen Agenden. Ehemalige Dissidenten wurden zu Staatspräsidenten und Außenministern (Vaclav Havel und Jiři Dienstbier) und auch beim Thema Naturschutz gab es große Ideen. Dort, wo früher der Eiserne Vorhang Europa trennte, sollte ein "Grünes Band" von Schutzgebieten eingerichtet werden. Im Bereich des Národní park Podyjí nützte man die Gunst der Stunde und errichtete bereits 1991 den 6300 ha großen Nationalpark. Ebenso wurde damals der Národní Park Šumava (Böhmerwald) realisiert.
Nun feiert der NP Podyjí sein 25-jähriges Bestehen. Wir gratulieren herzlich! Der Nationalpark Thayatal zeigt aus diesem Anlass ab 1. Oktober eine Ausstellung im Nationalparkhaus über die Geschichte unseres großen tschechischen Bruders.
30.09.2016