Ende November 1989 kam es an der österreichisch-tschechischen Grenze zu einem denkwürdigen Ereignis. Der Eiserne Vorhang, der seit Beginn der Fünfziger Jahre Österreich und Tschechien getrennt hatte, war plötzlich Vergangenheit. Und mit dem Fall des Eisernen Vorhangs schlug die Geburtsstunde des grenzübergreifenden Schutzgebietes.
Der Národní Park Podyjí besteht seit 1991, im Jahr 2000 folgte die offizielle Eröffnung des österreichischen Nationalparks Thayatal. Zwei Nationalparks mit zwei eigenständigen Verwaltungen - in Österreich ist der Nationalpark eine GesmbH von Bund und Land, in Tschechien eine Dienststelle des Bundesministeriums. Getrennte Einrichtungen, die gemeinsame Ziele verfolgen. Das zeigt sich an den vielen Kooperationen der beiden Schutzgebiete.
So werden etwa Managementplänemiteinander abgestimmt, Kontrollgänge im Nationalpark von tschechischen und österreichischen Rangern gemeinsam erledigt oder Landkarten aktualisiert und ausgetauscht. Letzteres ist zum Beispiel dann wichtig, wenn Wege nicht mehr aktiv betreut oder andere neu erschlossen werden.
Auch gemeinsame EU-Förderprojekte stehen am Programm. So hat man sich in der Vergangenheit u. a. einem Projekt gewidmet, um das Naturraummanagement besser abzustimmen. Experten beider Länder führten dafür umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen in den zwei Schutzgebieten durch. Sie spürten der Kleinsäugerfauna nach, bauten ihre Erkenntnisse über das Vorkommen der Wildkatze aus, widmeten sich Laufkäfern, Vögeln, Reptilien und Fledermäusen.
In vielen Belangen funktioniert die Zusammenarbeit einwandfrei. Aber natürlich kann man nicht immer einer Meinung sein. Ein kritisches Thema ist die Fischerei. Während in Österreich der Nationalpark selber die Vergabe der Fischereilizenzen überhat, ist dafür in Tschechien der Mährische Fischereiverband zuständig. Über die Frage "Wie viel Fischerei ist verträglich?" wird wohl noch einiges diskutiert werden.
Wie sehen denn die Pläne für die Zusammenarbeit in der Zukunft aus? "Ein infrastrukturelles Highlight wäre die gemeinsame Planung und Umsetzung eines Österreich-Tschechien Rundwanderwegs", so Christian Übl, Direktor des Nationalpark Thayatal. Spannend wären auch vergleichende Forschungsprojekte: "In puncto Waldrenaturierung unterscheidet sich das Naturraummanagement. Wir lassen die natürliche Vegetation von selbst langsam zurückkommen, im Nationalpark Podyjí wird dagegen gezielt bepflanzt, um den natürlichen Zustand möglichst rasch zu erreichen. Interessant wäre herauszufinden, wie sich diese beiden Ansätze auswirken", sagt der Nationalparkdirektor, der sich über die guten Kontakte und die freundschaftliche Arbeitsbasis mit den tschechischen Kollegen sehr freut.
Das gute Verhältnis der beiden Nationalparks zeigt sich auch anhand gemeinsam organisierter Veranstaltungen, mit dem Ziel die Natur des Thayatals unter die Leute zu bringen: "Tu Gutes und rede darüber. Je mehr Leute von unseren Naturschätzen wissen, umso besser können wir die Natur auch schützen", so die Maxime von Christian Übl.
14.05.2014
Der Národní Park Podyjí besteht seit 1991, im Jahr 2000 folgte die offizielle Eröffnung des österreichischen Nationalparks Thayatal. Zwei Nationalparks mit zwei eigenständigen Verwaltungen - in Österreich ist der Nationalpark eine GesmbH von Bund und Land, in Tschechien eine Dienststelle des Bundesministeriums. Getrennte Einrichtungen, die gemeinsame Ziele verfolgen. Das zeigt sich an den vielen Kooperationen der beiden Schutzgebiete.
So werden etwa Managementplänemiteinander abgestimmt, Kontrollgänge im Nationalpark von tschechischen und österreichischen Rangern gemeinsam erledigt oder Landkarten aktualisiert und ausgetauscht. Letzteres ist zum Beispiel dann wichtig, wenn Wege nicht mehr aktiv betreut oder andere neu erschlossen werden.
Auch gemeinsame EU-Förderprojekte stehen am Programm. So hat man sich in der Vergangenheit u. a. einem Projekt gewidmet, um das Naturraummanagement besser abzustimmen. Experten beider Länder führten dafür umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen in den zwei Schutzgebieten durch. Sie spürten der Kleinsäugerfauna nach, bauten ihre Erkenntnisse über das Vorkommen der Wildkatze aus, widmeten sich Laufkäfern, Vögeln, Reptilien und Fledermäusen.
In vielen Belangen funktioniert die Zusammenarbeit einwandfrei. Aber natürlich kann man nicht immer einer Meinung sein. Ein kritisches Thema ist die Fischerei. Während in Österreich der Nationalpark selber die Vergabe der Fischereilizenzen überhat, ist dafür in Tschechien der Mährische Fischereiverband zuständig. Über die Frage "Wie viel Fischerei ist verträglich?" wird wohl noch einiges diskutiert werden.
Wie sehen denn die Pläne für die Zusammenarbeit in der Zukunft aus? "Ein infrastrukturelles Highlight wäre die gemeinsame Planung und Umsetzung eines Österreich-Tschechien Rundwanderwegs", so Christian Übl, Direktor des Nationalpark Thayatal. Spannend wären auch vergleichende Forschungsprojekte: "In puncto Waldrenaturierung unterscheidet sich das Naturraummanagement. Wir lassen die natürliche Vegetation von selbst langsam zurückkommen, im Nationalpark Podyjí wird dagegen gezielt bepflanzt, um den natürlichen Zustand möglichst rasch zu erreichen. Interessant wäre herauszufinden, wie sich diese beiden Ansätze auswirken", sagt der Nationalparkdirektor, der sich über die guten Kontakte und die freundschaftliche Arbeitsbasis mit den tschechischen Kollegen sehr freut.
Das gute Verhältnis der beiden Nationalparks zeigt sich auch anhand gemeinsam organisierter Veranstaltungen, mit dem Ziel die Natur des Thayatals unter die Leute zu bringen: "Tu Gutes und rede darüber. Je mehr Leute von unseren Naturschätzen wissen, umso besser können wir die Natur auch schützen", so die Maxime von Christian Übl.
14.05.2014