Manchmal schneller, manchmal langsamer. Vor allem fließende Gewässer haben es mit dem Zufrieren gar nicht so eilig. Sie gefrieren wesentlich langsamer und tauen auch wieder früher als stehende Gewässer. Woran liegt das? - Dafür müssen wir zu Jahresende noch mal ein wenig unsere grauen Zellen bemühen und in die Domäne der Physik eintauchen. Sie hat die Antworten auf unsere Fragen.
Zunächst hängt dies mit dem Faktum des Fließens als solchem zusammen. Je mehr ein Fluss oder Bach gurgelt und sprudelt, desto mehr bewegte Energie steckt in ihm. Und je mehr Energie vorhanden ist, umso niedriger müssen die Temperaturen fallen, um das stark bewegte Wasser zum Frieren zu bringen. Das hängt wiederum mit den Wassermolekülen zusammen. Diese stehen miteinander über Wasserstoffbrücken in Wechselwirkung und suchen immer Kontakt zu benachbarten Wassermolekülen. In einem still daliegenden See gelingt ihnen das "Kuscheln" viel besser als in einem aufgewühlten Gewässer. Dort werden sie ständig auseinandergewirbelt und können oft nicht lange genug aneinander haften, um feste Kristallgitter - wie sie im Eis vorkommen - auszubilden. Deshalb sind mitunter beträchtliche Minusgrade - um die zehn Grad Celsius - notwendig, um einen schnell fließenden Gebirgsbach zu Eis erstarren zu lassen. Ein See gibt dagegen bereits ab Null Grad Celsius w.o.
Die Thaya ist zwar kein reißender Fluss, aber auch sie friert im Winter nur in den allerseltensten Fällen zu. Einerseits liegt das natürlich an ihrer Fließgeschwindigkeit, andererseits aber auch am Schwallbetrieb des Kraftwerks Vranov, das in Tschechien, flussaufwärts von Hardegg liegt. Es sorgt dafür, dass die Wassertemperatur der Thaya relativ konstant um die 4 Grad Celsius liegt.
Ein Kraftwerk vor der Haustür ist sicherlich nicht der Traum eines Nationalparks - das Kraftwerk war eben zuerst da - aber etwas Positives kann dem Umstand trotzdem abgerungen werden. Da die Thaya nicht zufriert, ist sie im Winter - wenn viele andere Gewässer rings herum längst von Eis überdeckt sind - beliebt bei Enten, Schwänen, Graureihern oder Haubentauchen. Und manchmal schaut sogar der Seeadler vorbei.
Also vergesst nicht, auch im Winter auf Entdeckungstour durch den Nationalpark zu gehen!
30.12.2014
Zunächst hängt dies mit dem Faktum des Fließens als solchem zusammen. Je mehr ein Fluss oder Bach gurgelt und sprudelt, desto mehr bewegte Energie steckt in ihm. Und je mehr Energie vorhanden ist, umso niedriger müssen die Temperaturen fallen, um das stark bewegte Wasser zum Frieren zu bringen. Das hängt wiederum mit den Wassermolekülen zusammen. Diese stehen miteinander über Wasserstoffbrücken in Wechselwirkung und suchen immer Kontakt zu benachbarten Wassermolekülen. In einem still daliegenden See gelingt ihnen das "Kuscheln" viel besser als in einem aufgewühlten Gewässer. Dort werden sie ständig auseinandergewirbelt und können oft nicht lange genug aneinander haften, um feste Kristallgitter - wie sie im Eis vorkommen - auszubilden. Deshalb sind mitunter beträchtliche Minusgrade - um die zehn Grad Celsius - notwendig, um einen schnell fließenden Gebirgsbach zu Eis erstarren zu lassen. Ein See gibt dagegen bereits ab Null Grad Celsius w.o.
Die Thaya ist zwar kein reißender Fluss, aber auch sie friert im Winter nur in den allerseltensten Fällen zu. Einerseits liegt das natürlich an ihrer Fließgeschwindigkeit, andererseits aber auch am Schwallbetrieb des Kraftwerks Vranov, das in Tschechien, flussaufwärts von Hardegg liegt. Es sorgt dafür, dass die Wassertemperatur der Thaya relativ konstant um die 4 Grad Celsius liegt.
Ein Kraftwerk vor der Haustür ist sicherlich nicht der Traum eines Nationalparks - das Kraftwerk war eben zuerst da - aber etwas Positives kann dem Umstand trotzdem abgerungen werden. Da die Thaya nicht zufriert, ist sie im Winter - wenn viele andere Gewässer rings herum längst von Eis überdeckt sind - beliebt bei Enten, Schwänen, Graureihern oder Haubentauchen. Und manchmal schaut sogar der Seeadler vorbei.
Also vergesst nicht, auch im Winter auf Entdeckungstour durch den Nationalpark zu gehen!
30.12.2014