Entspannende (Neben)wirkungen

Wer vom Nationalparkzentrum in Richtung Hardegg weiterfährt, könnte bei der Aussicht auf die stattliche Hardegger Burg leicht auf den Blick in die andere Richtung vergessen.
Doch dieser Tage lohnt sich dieser Blick. Denn am Wegesrand findet sich eine großwüchsige Pflanze, bis zu einem Meter hoch werdend, mit üppigen zart-gelben Blüten, gerade recht proportioniert für einen Finger. Der Gelbe Fingerhut.
Die Straße stört ihn gar nicht, ganz im Gegenteil, der Gelbe Fingerhut mag solche Standorte, hell, warm und steinig. Waldränder und Lichtungen kommen ihm wie gerufen.
Und wer hätte gedacht, dass diese stattlichen Schönheiten mit so unscheinbaren - aber keineswegs uninteressanteren - "Alltagspflänzchen" wie den Spitzwegerichen verwandt sind? Beide zählen zur Familie der Wegerichgewächse und das, obwohl die Blüten des Spitzwegerichs winzig, kaum auffallend und windbestäubt sind, während die bis zu 2,5 Zentimeter großen Blüten des Gelben Fingerhuts sich plakativ zur Schau stellen und auf Bienen und Hummeln besonders anziehend wirken.







Wir Menschen sollten uns dagegen auf das Beobachten verlegen. Erstens bilden die prachtvollen Gelben Fingerhüte nur kleine, selten anzutreffende Vorkommen, die deswegen verständlicherweise streng geschützt sind. Und zweitens sind alle Teile der Pflanze stark giftig. In der richtigen Dosierung allerdings kommt die Pflanze sogar in Arzneien vor. Sie bringt das Herz dazu, wieder langsamer und kräftiger zu schlagen. Die Pflanze zu beobachten, kann eine ähnlich entspannende Wirkung entfalten. Fragen Sie dazu nicht Ihren Arzt oder Apotheker, sondern den Nationalpark Thayatal ;)
10.07.2013

Nationalpark Thayatal Blog