Die Natur des Jahres - Die tierischen Stars 2014

Fast so groß wie die Weinbergschnecke, aber viel bedrohter. Die Spitze Sumpfdeckelschnecke kämpft um die letzten verbleibenden stehenden Gewässern.
Welche Pflanzen 2014 das "Sagen haben" wissen wir ja bereits (siehe Blogbeitrag Die Natur des Jahres - Die "Pflanzen Stars" 2014). Heute wollen wir Euch die tierischen Stars des nächsten Jahres vorstellen!




Zum "Fisch des Jahres" wurde der Sterlet, der letzte Vertreter der Störartigen, der in Österreich an einigen Fließgewässern noch zu finden ist, gekürt. Im Thayatal kommt er leider nicht mehr vor. Bevor das tschechische Wasserkraftwerk Frain/Vranov errichtet wurde, stellte der Sterlet allerdings eine von 35 in der Thaya nachgewiesenen Fischarten dar.
Ebenfalls im Wasser zu Hause ist das "Weichtier des Jahres 2014", die Spitze Sumpfdeckelschnecke. Sie zählt zu den großen heimischen Wasserschnecken und erreicht beinahe die Ausmaße der gut bekannten Weinbergschnecke. Aber im Gegensatz zu dieser hat es die Spitze Sumpfdeckelschnecke um einiges schwerer. Ihr Lebensraum schrumpft nämlich. Stehende Gewässer wie pflanzenreiche Tümpel, Auen-Altarme oder kleine Moorgräben werden weniger. Im Nationalpark Donau-Auen findet die lebendgebärende Schnecke aber noch idealen Lebensraum.



In der Kategorie "Lurch/Reptil des Jahres" hat sich diesmal ein Lurch durchgesetzt. Die seltene Gelbbauchunke findet bei uns kaum mehr natürliche Lebensräume, kommt aber mitunter in Ersatzbiotopen wie Abbaugruben oder auf militärischen Übungsplätzen vor. Von oben erscheint sie als "graue Maus", von unten wie ein "bunter Hund" mit ihrer markant gelb-schwarz gemusterten Bauchseite. Feinde lassen sich mit dieser grellen "Kriegsbemalung" gekonnt in die Flucht schlagen. Der Nationalpark Thayatal ist allerdings in erster Linie Rotbauchunken-Land. Rund um Niederfladnitz gibt es aber Hinweise auf Gelbbauchunken Vorkommen und auch Kreuzungen zwischen den beiden Arten dürfte es geben.



Vom Wasser in die Luft. Mit der farbenprächtigen Goldschildfliege hat es eine Fliegenart zum "Insekt des Jahres 2014" geschafft. Zumindest die Männchen schillern mit ihren roten Augen, den orangefarbenen Flügeln und dem goldgelben Rücken. Die weniger auffälligen Weibchen legen ihre Eier in die Larven von großen Wanzen ab. Letztere hätten vermutlich gerne eine Veto bei der Wahl zum Insekt des Jahres eingelegt… Nichts zu machen. Im Thayatal kommt die Goldschildfliege selbst übrigens nicht vor, aber eine nahverwandte Art.



Und auch der "Vogel des Jahres", der Grünspecht, geizt nicht mit Farbenpracht und verbreitet Positivnachrichten. In Österreich und ganz Europa sind seine Bestände stabil. Die Lieblingsnahrung des Grünspechtes findet sich auf mageren, nicht zu dichten und hochwüchsigen Wiesen: Ameisen. Mit seiner langen Zunge kann er sie gekonnt aus den Nestern hervorholen, auch im NP Thayatal.
14.12.2013

Nationalpark Thayatal Blog