Des Nächtens durchstreifte er die Straßen und Gassen der Stadt. Er sorgte für Ruhe und Ordnung, warnte die schlafenden Bewohner vor Bedrohungen wie Feuersbrunsten oder Dieben, prüfte ob Haustüren und Stadttore gut verschlossen waren und sagte die vollen Stunden an. Der Nachtwächter war im Mittelalter ein weit verbreiteter Beruf, auch in Hardegg, das früher ein mächtiger Adelssitz war, sah der Nachtwächter einst in den dunklen Stunden nach dem Rechten.
Heute ist Hardegg nicht mehr ganz so mächtig, denn mit rund 80 Hauptwohnsitz gemeldeten Einwohnern ist die Grenzstadt an der Thaya vermutlich die einzige Stadt in Österreich, die mehr Häuser als Einwohner hat. In jedem Fall ist sie die kleinste Stadt unseres Landes. Zu bieten hat sie dennoch eine ganze Menge.
Wer Hardegg intensiver entdecken möchte, sollte sich am besten "Auf die Spuren des Nachtwächters" begeben. Seit sich die Straßenbeleuchtung Bahn gebrochen hat - und das ist schon ein Weilchen her - ist der Nachtwächter zwar seinen Job los, aber mithilfe seines Breviers, dem "Nachtwächter-Büchlein" und seinem Schlüssel können Thayatal-Besucher auch heute noch einen Abstecher in die Vergangenheit unternehmen.
Wo gibt's die Nachtwächter-Ausstattung? - Büchlein & Schlüssel sind kostenlos beim Nationalparkhaus, beim Gasthof Hammerschmiede und beim Gasthaus Thayabrücke erhältlich.
Und wie funktioniert's? - "Die Nachtwächter Aufzeichnungen lotsen einen quer durch den Ort. Zu zwölf Stationen gibt es spannende Infos, Quizzes und Anregungen für große und kleine Hardegg-Entdecker und mit dem Schlüssel bzw. eigenen Zugangscodes gelangt man dorthin, wo alle anderen Stadtbesucher nicht hinkommen: zum Beispiel ins Zollhaus an der Thayabrücke." erklärt Projektleiterin Barbara Hauser.
Das Zollhäuschen, das nach dem ersten Weltkrieg errichtet wurde, beherbergt eine Ausstellung zur ereignisreichen Vergangenheit der Thayabrücke. Wann die Brücke zwischen Hardegg und Čížov gebaut, geschlossen und wieder eröffnet wurde, wie sich ihr Aussehen über die Jahre gewandelt hat und ihre Bedeutung für die Menschen ringsum, all das verbirgt sich hinter der Tür des Zollhäuschens.
Wohin führt einen das Nachtwächter-Büchlein noch?
Etwa ins Haus mit der Nummer 36, ins Guckkastenmuseum. Das Heimatmuseum, das in einem Klassenzimmer der ehemaligen Volksschule unterbracht ist, verfügt tatsächlich über einen Guckkasten, einen Holzkubus mit vier Spählöchern und sechs verschiedenen Fotopräsentationen. Und ja natürlich: Es ist das kleinste Museum Österreichs.
Und es nicht nicht weit von der kleinsten Galerie Österreichs entfernt. Der Kulturpunkt Hardegg, einer Initiative von lokalen Künsterln, ist in jenem denkmalgeschützten Haus einquartiert, das einst das kleinste Rathaus und später die kleinste Bibliothek Österreichs war. Hier lassen sich Bilder und verschiedene Kunstobjektive nicht nur betrachten, sondern auch gleich akquirieren. Ein Besuch zahlt sich immer aus, denn neben dem normalen Galeriebetrieb organisieren die Betreiber jährlich rund 10 Sonderausstellungen.
Der Nachtwächter-Themenweg stellt eben eine bunte Mischung aus Vergangenem UND Gegenwärtigem dar. Was sich noch alles erfahren lässt? - Wer etwa im Uhrturmhäuschen hauste, welche Rolle die Flussperlmuschel für die Region spielt(e) oder was es mit der Schwarzen Frau auf sich hat.
Rund zwei Stunden - gerne auch länger - spazieren Nachtwächter-Spurensucher auf diese Weise durch Hardegg. Falls sich währenddessen der Hunger rührt, auch dafür hat die Stadt was zu bieten: Eine kleine Stärkung etwa in der Greißlerei Sackl oder eine ausgiebigere Pause bei der Hammerschmiede - die übrigens auch eine Station auf dem Themenweg ist. Welche Spezialität es dort zu schmausen gibt? - Den legendären Waldviertler Mohnkarpfen.
Wer dann noch Energie hat, sollte auch dem Blickfang des Städtchens einen Besuch abstatten, der Hardegger Burg. So klein nämlich die Stadt ist, so groß ist die Burg.
Mit einem äußeren Umfang von 600 Metern gilt Hardegg nämlich als die größte Burganlage Niederösterreichs. Im Inneren sind eine Waffensammlung und einige Erinnerungen an Maximilian von Mexiko zu sehen (im Rahmen der Führungen!). Die besten Blicke von außen auf die Burg und gleichzeitig auf die ganze Stadt gibt es übrigens auf österreichischer Seite vom Regina Felsen und dem Max-Plateau und auf tschechischer Seite von der Hardegger Warte aus.
Also, nichts wie hin und die kleinste Stadt ganz groß entdecken!
18.07.2016
Heute ist Hardegg nicht mehr ganz so mächtig, denn mit rund 80 Hauptwohnsitz gemeldeten Einwohnern ist die Grenzstadt an der Thaya vermutlich die einzige Stadt in Österreich, die mehr Häuser als Einwohner hat. In jedem Fall ist sie die kleinste Stadt unseres Landes. Zu bieten hat sie dennoch eine ganze Menge.
Wer Hardegg intensiver entdecken möchte, sollte sich am besten "Auf die Spuren des Nachtwächters" begeben. Seit sich die Straßenbeleuchtung Bahn gebrochen hat - und das ist schon ein Weilchen her - ist der Nachtwächter zwar seinen Job los, aber mithilfe seines Breviers, dem "Nachtwächter-Büchlein" und seinem Schlüssel können Thayatal-Besucher auch heute noch einen Abstecher in die Vergangenheit unternehmen.
Wo gibt's die Nachtwächter-Ausstattung? - Büchlein & Schlüssel sind kostenlos beim Nationalparkhaus, beim Gasthof Hammerschmiede und beim Gasthaus Thayabrücke erhältlich.
Und wie funktioniert's? - "Die Nachtwächter Aufzeichnungen lotsen einen quer durch den Ort. Zu zwölf Stationen gibt es spannende Infos, Quizzes und Anregungen für große und kleine Hardegg-Entdecker und mit dem Schlüssel bzw. eigenen Zugangscodes gelangt man dorthin, wo alle anderen Stadtbesucher nicht hinkommen: zum Beispiel ins Zollhaus an der Thayabrücke." erklärt Projektleiterin Barbara Hauser.
Das Zollhäuschen, das nach dem ersten Weltkrieg errichtet wurde, beherbergt eine Ausstellung zur ereignisreichen Vergangenheit der Thayabrücke. Wann die Brücke zwischen Hardegg und Čížov gebaut, geschlossen und wieder eröffnet wurde, wie sich ihr Aussehen über die Jahre gewandelt hat und ihre Bedeutung für die Menschen ringsum, all das verbirgt sich hinter der Tür des Zollhäuschens.
Wohin führt einen das Nachtwächter-Büchlein noch?
Etwa ins Haus mit der Nummer 36, ins Guckkastenmuseum. Das Heimatmuseum, das in einem Klassenzimmer der ehemaligen Volksschule unterbracht ist, verfügt tatsächlich über einen Guckkasten, einen Holzkubus mit vier Spählöchern und sechs verschiedenen Fotopräsentationen. Und ja natürlich: Es ist das kleinste Museum Österreichs.
Und es nicht nicht weit von der kleinsten Galerie Österreichs entfernt. Der Kulturpunkt Hardegg, einer Initiative von lokalen Künsterln, ist in jenem denkmalgeschützten Haus einquartiert, das einst das kleinste Rathaus und später die kleinste Bibliothek Österreichs war. Hier lassen sich Bilder und verschiedene Kunstobjektive nicht nur betrachten, sondern auch gleich akquirieren. Ein Besuch zahlt sich immer aus, denn neben dem normalen Galeriebetrieb organisieren die Betreiber jährlich rund 10 Sonderausstellungen.
Der Nachtwächter-Themenweg stellt eben eine bunte Mischung aus Vergangenem UND Gegenwärtigem dar. Was sich noch alles erfahren lässt? - Wer etwa im Uhrturmhäuschen hauste, welche Rolle die Flussperlmuschel für die Region spielt(e) oder was es mit der Schwarzen Frau auf sich hat.
Rund zwei Stunden - gerne auch länger - spazieren Nachtwächter-Spurensucher auf diese Weise durch Hardegg. Falls sich währenddessen der Hunger rührt, auch dafür hat die Stadt was zu bieten: Eine kleine Stärkung etwa in der Greißlerei Sackl oder eine ausgiebigere Pause bei der Hammerschmiede - die übrigens auch eine Station auf dem Themenweg ist. Welche Spezialität es dort zu schmausen gibt? - Den legendären Waldviertler Mohnkarpfen.
Wer dann noch Energie hat, sollte auch dem Blickfang des Städtchens einen Besuch abstatten, der Hardegger Burg. So klein nämlich die Stadt ist, so groß ist die Burg.
Mit einem äußeren Umfang von 600 Metern gilt Hardegg nämlich als die größte Burganlage Niederösterreichs. Im Inneren sind eine Waffensammlung und einige Erinnerungen an Maximilian von Mexiko zu sehen (im Rahmen der Führungen!). Die besten Blicke von außen auf die Burg und gleichzeitig auf die ganze Stadt gibt es übrigens auf österreichischer Seite vom Regina Felsen und dem Max-Plateau und auf tschechischer Seite von der Hardegger Warte aus.
Also, nichts wie hin und die kleinste Stadt ganz groß entdecken!
18.07.2016