Seit dem 22. Mai gibt es sie bereits, die brandneue Fotoausstellung "Bild-Geschichten". Wo? - Im neuen Kinosaal des Nationalparks Thayatal.
Und welcher herausragende Fotograf hat die Ausstellung bestückt? - Nicht einer, sondern 32! Und nicht alle von ihnen sind Fotografen; auch Besucher, Mitarbeiter, Anwohner, Freunde & Liebhaber des Thayatals haben Beiträge beigesteuert.
Sie haben ihre individuellen, ganz besonderen Thayatal-Momente mit der Kamera eingefangen - als ausgefeilte Foto-Komposition genauso wie als lustigen Schnappschuss - und sie haben vor allem eines, eine gute Geschichte zu erzählen.
Die Geschichts-Palette bietet ein buntes Potpourri aus Kuriosem, Geschichtsträchtigem, Berührendem und Überraschendem.
Irgendwie von allem etwas ist die Fußwaschungs-Episode von Franz Kraus, der sich in der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Thayatales lange Zeit vor dem Nationalpark einsetzte. Er hielt eine skurrile Szene mit Maria Rauch-Kallat fest, die am 30. Juli 1993 als frischgebackene Umweltministerin die Stadtgemeinde Hardegg besuchte, um sich ein Bild vom geplanten Nationalpark zu machen. Helmut Salek, ebenfalls Teil der Bürgerinitiative, legte sich besonders ins Zeug für das Tal an der Grenze. Sein "unmoralisches" Angebot lautete: "Frau Minister, wenn sie sich für die rasche Umsetzung des Nationalparks Thayatal einsetzen, wasche ich ihnen auch noch die Füße!"
Unvergesslich sind für Horst Weitschacher, einem Nationalpark Besucher-Betreuer, die Weihnachtsferien 1989. Das war, als sich die "Bürger von drüben" mit den Hardeggern trafen, erinnert er sich und bannte das, was niemand mehr zu hoffen gewagt hatte, auf Bild: Das Aufeinandertreffen der Bewohner noch vor der offiziellen Grenzöffnung. Wo? - Mitten auf der Thayabrücke. Von beiden Seiten strömten die Menschen zur Brücke und balancierten über die rostigen Eisentraversen hinüber zum Nachbarn.
Die Ausstellung hat aber auch viel Tierisches zu bieten, darunter etwa den regelmäßigen Siebenschläfer-Besuch auf der Veranda von Fritz Zahnts Fischerhütte. Seit über 40 Jahren beäugt er die Natur des Thayatals und umgekehrt. Die Siebenschläfer, obwohl eigentlich nachtaktiv, haben sich an Fritz Zahnts Rhythmus angeglichen und schauen zwischen Mai und September gern zum Mittagessen vorbei. Es könnten ja ein paar Brösel für sie abfallen…
Besuch von einem etwas größeren Zeitgenossen hatte Barbara Hauser, die Wirtin der Hammerschmiede in Hardegg. "Am 20. April 2013 habe ich ihn plötzlich am gegenüberliegenden Fugnitzufer erblickt!", sagt die Wirtin über ihre erste Bibersichtung. In den kommenden Tagen bangte sie um ihre Bäume, aber der Biber ließ Gnade wallten und zog unverrichteter Dinge weiter.
Die Tierbegegnungen beschränken sich nicht nur auf das Nationalparkgebiet, sondern schwappen auch immer wieder in die umliegenden Ortschaften über, weiß etwa Nationalpark Mitarbeiter Christian Übl: "Im März 2014 verursachten zwei Wildschwein-Frischlinge in Niederfladnitz ein kleines Verkehrschaos. Unerschrocken liefen sie mitten im Zentrum neben fahrenden Autos herum und querten mehrmals die Hauptstraße. Die Bache war nicht in Sicht. Einfangen wollten sich die beiden nicht lassen, statt dessen suchten sie das Weite."
Und was gibt es Schöneres als eine Liebeserklärung ans Thayatal? - Martin Kainz ist nicht nur seit vielen Jahren im Forstdienst des Bundeslandes Wien tätig, sondern auch unheilbar vom Thayatal-Virus befallen. Das stellte er spätestens zu seinem 50. Geburtstag fest. Für diesen hatte er schon einiges auf der Wunschliste stehen: eine einsame Insel, eine Ballonfahrt oder doch die Cheops-Pyramide? Wo sollte er diesen speziellen Tag starten? - Schließlich war es ihm sonnenklar: "Irgendwo, wo man schon OFT im Leben war, - wiederholbar und trotzdem einzigartig! Und so kam es, dass ich am 19. Juni 2011 um 5 Uhr früh auf dem Überstieg im Nationalpark Thayatal saß..."
Solche Geschichten und noch viele mehr - bis dato 35 - lassen sich im Thayatal-Nationalparkhaus nacherleben. Und das Beste: Die Ausstellung ist noch nicht vollständig, denn Deine Geschichte fehlt noch! Wir suchen weiterhin nach spannenden, berührenden, lustigen, skurrilen Geschichten rund ums Thayatal und freuen uns auf Zusendungen.
Kontakt:
Christian Übl
Email: Christian.Uebl@np-thayatal.at
Telefon: +43(0)2949/7005-40
20.06.2016
Und welcher herausragende Fotograf hat die Ausstellung bestückt? - Nicht einer, sondern 32! Und nicht alle von ihnen sind Fotografen; auch Besucher, Mitarbeiter, Anwohner, Freunde & Liebhaber des Thayatals haben Beiträge beigesteuert.
Sie haben ihre individuellen, ganz besonderen Thayatal-Momente mit der Kamera eingefangen - als ausgefeilte Foto-Komposition genauso wie als lustigen Schnappschuss - und sie haben vor allem eines, eine gute Geschichte zu erzählen.
Die Geschichts-Palette bietet ein buntes Potpourri aus Kuriosem, Geschichtsträchtigem, Berührendem und Überraschendem.
Irgendwie von allem etwas ist die Fußwaschungs-Episode von Franz Kraus, der sich in der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Thayatales lange Zeit vor dem Nationalpark einsetzte. Er hielt eine skurrile Szene mit Maria Rauch-Kallat fest, die am 30. Juli 1993 als frischgebackene Umweltministerin die Stadtgemeinde Hardegg besuchte, um sich ein Bild vom geplanten Nationalpark zu machen. Helmut Salek, ebenfalls Teil der Bürgerinitiative, legte sich besonders ins Zeug für das Tal an der Grenze. Sein "unmoralisches" Angebot lautete: "Frau Minister, wenn sie sich für die rasche Umsetzung des Nationalparks Thayatal einsetzen, wasche ich ihnen auch noch die Füße!"
Unvergesslich sind für Horst Weitschacher, einem Nationalpark Besucher-Betreuer, die Weihnachtsferien 1989. Das war, als sich die "Bürger von drüben" mit den Hardeggern trafen, erinnert er sich und bannte das, was niemand mehr zu hoffen gewagt hatte, auf Bild: Das Aufeinandertreffen der Bewohner noch vor der offiziellen Grenzöffnung. Wo? - Mitten auf der Thayabrücke. Von beiden Seiten strömten die Menschen zur Brücke und balancierten über die rostigen Eisentraversen hinüber zum Nachbarn.
Die Ausstellung hat aber auch viel Tierisches zu bieten, darunter etwa den regelmäßigen Siebenschläfer-Besuch auf der Veranda von Fritz Zahnts Fischerhütte. Seit über 40 Jahren beäugt er die Natur des Thayatals und umgekehrt. Die Siebenschläfer, obwohl eigentlich nachtaktiv, haben sich an Fritz Zahnts Rhythmus angeglichen und schauen zwischen Mai und September gern zum Mittagessen vorbei. Es könnten ja ein paar Brösel für sie abfallen…
Besuch von einem etwas größeren Zeitgenossen hatte Barbara Hauser, die Wirtin der Hammerschmiede in Hardegg. "Am 20. April 2013 habe ich ihn plötzlich am gegenüberliegenden Fugnitzufer erblickt!", sagt die Wirtin über ihre erste Bibersichtung. In den kommenden Tagen bangte sie um ihre Bäume, aber der Biber ließ Gnade wallten und zog unverrichteter Dinge weiter.
Die Tierbegegnungen beschränken sich nicht nur auf das Nationalparkgebiet, sondern schwappen auch immer wieder in die umliegenden Ortschaften über, weiß etwa Nationalpark Mitarbeiter Christian Übl: "Im März 2014 verursachten zwei Wildschwein-Frischlinge in Niederfladnitz ein kleines Verkehrschaos. Unerschrocken liefen sie mitten im Zentrum neben fahrenden Autos herum und querten mehrmals die Hauptstraße. Die Bache war nicht in Sicht. Einfangen wollten sich die beiden nicht lassen, statt dessen suchten sie das Weite."
Und was gibt es Schöneres als eine Liebeserklärung ans Thayatal? - Martin Kainz ist nicht nur seit vielen Jahren im Forstdienst des Bundeslandes Wien tätig, sondern auch unheilbar vom Thayatal-Virus befallen. Das stellte er spätestens zu seinem 50. Geburtstag fest. Für diesen hatte er schon einiges auf der Wunschliste stehen: eine einsame Insel, eine Ballonfahrt oder doch die Cheops-Pyramide? Wo sollte er diesen speziellen Tag starten? - Schließlich war es ihm sonnenklar: "Irgendwo, wo man schon OFT im Leben war, - wiederholbar und trotzdem einzigartig! Und so kam es, dass ich am 19. Juni 2011 um 5 Uhr früh auf dem Überstieg im Nationalpark Thayatal saß..."
Solche Geschichten und noch viele mehr - bis dato 35 - lassen sich im Thayatal-Nationalparkhaus nacherleben. Und das Beste: Die Ausstellung ist noch nicht vollständig, denn Deine Geschichte fehlt noch! Wir suchen weiterhin nach spannenden, berührenden, lustigen, skurrilen Geschichten rund ums Thayatal und freuen uns auf Zusendungen.
Kontakt:
Christian Übl
Email: Christian.Uebl@np-thayatal.at
Telefon: +43(0)2949/7005-40
20.06.2016