Beeren oder Zapfen?

Die Zapfen des Wacholders in unterschiedlichen Reifestadien. Im noch unreifen, grünen Zustand lassen sich die drei Zapfenschuppen noch am ehesten erkennen. Mit der Zeit verwachsen sie, werden fleischig und schließlich zur typischen Wacholder"beere".
Eine der wenigen Nadelbaumarten, die im NP Thayatal vorkommt, der Wacholder, sorgt immer wieder für Verwirrung. Seinen "Beeren" sind bei Wildgerichten eine beliebte Zutat. Und das, obwohl der Wacholder eigentlich gar keine Beeren hat. Stirnrunzeln? - Nicht notwendig, es gibt eine einfache Erklärung dafür, natürlich botanischer Natur.



Nadelbäume bilden ganz prinzipiell keine Beeren aus, sondern Zapfen. Der Wacholder ist da keine Ausnahme, auch wenn seine Zapfen keine Ähnlichkeit mehr mit Tannen- oder Kiefernzapfen haben.
Im unreifen Zustand - im ersten Jahr nach der Bestäubung - wenn die "Wacholderbeeren" noch grün sind, kann man ihren Zapfencharakter am ehesten erkennen. Dann nämlich sind die drei Zapfenschuppen noch nicht komplett verwachsen. Mit der Zeit verwachsen die Schuppen, werden fleischig und entwickeln ihre typische dunkelviolette Farbe. Ganze drei Jahre braucht dieser Reifeprozess. Fertig sind die Wacholderbeeren … äh Zapfen ;)
Wer nach dem Wacholder im NP Thayatal Ausschau halten möchte, wird vor allem an Felsen und lichten Waldecken fündig, wie etwa beim Ausblickspunkt am Umlaufberg.
15.11.2013

Nationalpark Thayatal Blog