Rosi Grieder-Bednarik über das Malen im Nationalpark Thayatal
Der Herbst ist, wie jedes Kind weiß, die bunteste aller Jahreszeiten. Dieses Jahr ließ die Farbenpracht ein wenig auf sich warten. Vermutlich bedingt durch den Klimawandel, ließ der so trockene Sommer das Laub vieler Bäume schon frühzeitig braun werden.
Der starke Kontrast zwischen grünen, orange und rot leuchtenden Blättern, welcher normalerweise zustande kommt, wenn das Chlorophyll langsam abgebaut wird, fehlte bisher. Gelbe Flecken leuchten heuer in den dunklen Wäldern, wo manche Bäume schon blattlos den Winter erwarten. Mittlerweile hat die Farbenpracht aber Einzug gehalten und der Wald präsentiert sich im bunten Farbenspiel.
Für MalerInnen hält die Natur das ganze Jahr über seine Farbenpracht bereit: Maigrünes, frisches Laub und zartfarbige Blüten im Frühling. Hingetupfte bunte Blumen auf leuchtenden Sommerwiesen. Glitzernde Lichtreflexe in den Wellen der Thaya unterhalb des Wehrs, Wasserspiegelungen in den Teichen. Kühle Farben am Vormittag, sanfte Pastelltöne, wenn noch der Dunst über der Landschaft liegt, grelle Kontraste um die Mittagszeit, warme Töne gegen Abend.
Am Himmel - sofern er nicht strahlend blau ist - das großartige Schauspiel der Wolken: zu Schaum geschlagene weißleuchtende Haufen, zarte Schleier oder, vor einem Gewitter, wild dahinziehende und sich auftürmende Formationen. Im Himmel - ein wichtiges Element, um im Bild (Luft)perspektive und Tiefe darzustellen - finden sich alle Farben, die von oben beleuchteten Wolken reflektieren an ihrer Schattenseite die Farbtöne der Erde. Aquarell - das ist Malerei mit Wasser - bedeutet vor allem, das Licht zu malen.
An besonders schönen Herbsttagen liegen die abgeernteten Felder wie gekämmt im goldenen Licht, mit langen Schatten in Violett und Indigo, darüber ein weiter Himmel. Dann weiß meine Malgruppe um das Glück, noch im Freien sitzen zu können, und dies in ihren Aquarellen einzufangen. Auch der Winter hätte seinen Reiz, doch dann ist es uns zu kalt um draußen zu malen.
Fotos: privat
02.11.2018
Der Herbst ist, wie jedes Kind weiß, die bunteste aller Jahreszeiten. Dieses Jahr ließ die Farbenpracht ein wenig auf sich warten. Vermutlich bedingt durch den Klimawandel, ließ der so trockene Sommer das Laub vieler Bäume schon frühzeitig braun werden.
Der starke Kontrast zwischen grünen, orange und rot leuchtenden Blättern, welcher normalerweise zustande kommt, wenn das Chlorophyll langsam abgebaut wird, fehlte bisher. Gelbe Flecken leuchten heuer in den dunklen Wäldern, wo manche Bäume schon blattlos den Winter erwarten. Mittlerweile hat die Farbenpracht aber Einzug gehalten und der Wald präsentiert sich im bunten Farbenspiel.
Für MalerInnen hält die Natur das ganze Jahr über seine Farbenpracht bereit: Maigrünes, frisches Laub und zartfarbige Blüten im Frühling. Hingetupfte bunte Blumen auf leuchtenden Sommerwiesen. Glitzernde Lichtreflexe in den Wellen der Thaya unterhalb des Wehrs, Wasserspiegelungen in den Teichen. Kühle Farben am Vormittag, sanfte Pastelltöne, wenn noch der Dunst über der Landschaft liegt, grelle Kontraste um die Mittagszeit, warme Töne gegen Abend.
Am Himmel - sofern er nicht strahlend blau ist - das großartige Schauspiel der Wolken: zu Schaum geschlagene weißleuchtende Haufen, zarte Schleier oder, vor einem Gewitter, wild dahinziehende und sich auftürmende Formationen. Im Himmel - ein wichtiges Element, um im Bild (Luft)perspektive und Tiefe darzustellen - finden sich alle Farben, die von oben beleuchteten Wolken reflektieren an ihrer Schattenseite die Farbtöne der Erde. Aquarell - das ist Malerei mit Wasser - bedeutet vor allem, das Licht zu malen.
An besonders schönen Herbsttagen liegen die abgeernteten Felder wie gekämmt im goldenen Licht, mit langen Schatten in Violett und Indigo, darüber ein weiter Himmel. Dann weiß meine Malgruppe um das Glück, noch im Freien sitzen zu können, und dies in ihren Aquarellen einzufangen. Auch der Winter hätte seinen Reiz, doch dann ist es uns zu kalt um draußen zu malen.
Fotos: privat
02.11.2018