Der Nationalpark Thayatal organisierte Mitte April einen zweitägigen Austausch von 2 Schulklassen aus Österreich und Tschechien.
(Hardegg, 24. April 2023) 24 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren vom Bundesgymnasium Horn und Gymnázium Dr. Karla Polesného aus Znojmo nahmen unter dem Motto "Grenzen überwinden" an Projekttagen im Wildkatzen Camp des Nationalparks Thayatal teil.
Und Grenzen wurden im wahrsten Sinne des Wortes überwunden: Am ersten Tag wanderten die Schülerinnen und Schüler über den Kohlriedelweg, der mit seinem alten Baumbestand Einblick in die sich entwickelnde Nationalparkwildnis gibt, zur Grenzstadt Hardegg. Von dort ging es über die Thayabrücke nach Tschechien in den benachbarten Národní park Podyjí und über die neue Hängebrücke wieder retour nach Österreich. Dabei wurde die gemeinsame Geschichte anhand von Spuren aus der Vergangenheit wie den alten Zollhäusern oder Bunkeranlagen thematisiert. Nach dem Abendessen blieb ein Teil der Gruppe am Lagerfeuer sitzen, die anderen erwarteten mit großer Spannung die Nachtwanderung und wurden, begleitet von einem Waldkauz, mit einem herrlichen Sternenhimmel belohnt. Am zweiten Tag beobachteten die Schülerinnen und Schüler die Wildkatze bei einer Schaufütterung im Gehege. Inspiriert von der Botschafterin der Wildnis ging es danach in den Nationalparkwald, um die Natur mit allen Sinnen intensiv wahrzunehmen. Zum Abschluss der Projekttage versuchten die jungen Menschen, gemeinsam ein Feuer zu entfachen. Und sie meisterten auch diese Herausforderung bravourös in österreichisch-tschechischer Teamwork!
Vorrangiges Ziel dieses Aufenthaltes war es, die einzigartige Naturlandschaft des Nationalparks kennen zu lernen und über gemeinsame Aktivitäten in der Natur die bestehenden Sprachbarrieren zu überwinden, Bekanntschaften mit Jugendlichen aus dem Nachbarstaat zu schließen und eine persönliche Beziehung aufzubauen. Bei einem ausgewogenen Programm aus Wandern, gemeinsamen Aufgaben und Übungen, Spaß und Freizeit wurden die Jugendlichen angeregt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Nationalitäten bewusst wahrzunehmen. Gleichzeitig versuchten wir, sie für einen respektvollen und toleranten Umgang mit den anderen Nationalitäten zu sensibilisieren, wobei die Natur den Rahmen für einen interkulturellen Dialog bietet.
Und das ist uns definitiv laut der Rückmeldungen gelungen - die Jugendlichen schätzten die Natur als Ort der Begegnung sehr, sie fühlten sich dabei um vieles wohler als im Klassenzimmer in der Stadt, sodass der Wunsch nach weiteren Treffen aufkam. Aber nicht nur die Schülerinnen und Schüler waren sehr motiviert und arbeiteten immer in gemischten Gruppen und Paaren zusammen, auch unter den Pädagoginnen beider Schulen entwickelte sich ein reger Austausch und der Wunsch nach weiteren gemeinsamen Projekten!
Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Europäischen Union und dem Nationalpark Thayatal.
26.04.2023