Naturvermittlung mit Begeisterung
Start eines neuen Lehrganges für Rangerinnen und Ranger im Nationalpark Thayatal
Im Nationalpark Thayatal erhält die Gruppe der Ranger:innen Zuwachs. Ende Februar begann ein neuer Lehrgang für 16 wissbegierige Teilnehmer:innen aus dem Wein- und Waldviertel, die viel Begeisterung für Natur und Nationalpark mitbringen. Auch bei diesem Kurs sind wieder Teilnehmer:innen aus dem angrenzenden tschechischen Nationalparkgebiet mit dabei.
Der Bedarf ist groß - an Vermittlerinnen und Vermittlern, die den Besucherinnen und Besuchern des Nationalparks die vielen Facetten der Natur näherbringen. Genauso auch der Andrang zu dieser qualifizierten Ausbildung. Fast 70 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich auf die Ausschreibung des Nationalparks im letzten Jahr. Rund die Hälfte nahm am Auswahlverfahren teil, 16 Naturinteressierte aus dem Wein- und Waldviertel und dem angrenzenden Tschechien schafften es schließlich, aufgenommen zu werden. Da immer mehr grenzüberschreitende Bildungsaktivitäten stattfinden, sind im Nationalpark Thayatal deutsch- und tschechischsprachige Ranger:innen besonders willkommen.
Mit Spannung und Ungeduld hatten die Teilnehmer:innen bereits den Beginn des Lehrganges erwartet. Und der Start hätte nicht besser sein können: Bei strahlendem Sonnenschein durften die Neuen eines der schönsten und ursprünglichsten Gebiete im Nationalpark, wo man am besten den Unterschied zwischen Nationalparkwald und Wirtschaftswald erfassen kann, kennenlernen. Begleitet vom Seeadler und den Rufen des Uhus setzte sich die Gruppe mit den unterschiedlichen Lebensräumen im Nationalpark auseinander. Auch Nationalparkdirektor Christian Übl war am ersten Ausbildungswochenende mit dabei: "Es ist mir wichtig, unsere zukünftigen Rangerinnen und Ranger von Beginn an kennen zu lernen, mich mit ihnen auszutauschen und ihnen die Nationalparkidee und das Wesen unseres Nationalparks näher zu bringen. Denn sie sind die Natur-Botschafter unseres Nationalparks!"
Der Lehrgang erstreckt sich über eineinhalb Jahre und umfasst insgesamt 42 Ausbildungstage. Er besteht aus einem Grundmodul, das in allen österreichischen Nationalparks anerkannt wird und aus einem Spezialmodul, das sich ausschließlich mit dem Thayatal auseinandersetzt. Neben fundierten Naturkenntnissen werden auch wichtige Basisinformationen wie Gebietskenntnisse, gesetzliche Grundlagen und Naturraummanagement-Maßnahmen vermittelt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der Didaktik. Das Erlernen und natürlich auch selbst Ausprobieren von entsprechenden Techniken und Methoden, um Nationalpark-Botschaften, Werte und Wissen zu vermitteln, ist Ausbildungsleiterin Claudia Waitzbauer vom Nationalpark sehr wichtig. Sie ist auch davon überzeugt, dass durch "learning by doing" die Ausbildungsinhalte besonders verinnerlicht werden. In diesem Sinne können die Teilnehmer:innen am Lehrgang in einem Praxisteil bereits ab diesem Sommer bei Führungen erste Erfahrungen sammeln.
"Die Freude und große Motivation für die neue Tätigkeit war bereits am ersten Ausbildungswochenende spürbar!", zeigt sich Claudia Waitzbauer begeistert von der vielfältigen Gruppe. Nach Abschluss des Lehrganges im Juni 2024 werden die neuen Rangerinnen und Ranger Exkursionen und Schulprojektwochen im Wildkatzen Camp leiten oder als Nationalparkwache im Gebiet unterwegs sein und den Besucherinnen und Besuchern Natur und Naturschutz näher bringen.
Fotos:
01 Auch Spaß muss sein: Die Teilnehmer:innen lernen einander bei gruppendynamischen Übungen kennen.
02 Die Nationalpark-Lehrlinge erarbeiten die Unterschiede zwischen Nationalparkwald und Forst.
03_04 Mittagspause an der Thayaschlucht.
05 Gruppenfoto mit Nationalparkdirektor Christian Übl und Ausbildungsleiterin Claudia Waitzbauer
06.03.2023