Mehr als 70 % der wichtigsten heimischen Artengruppen sind in den Nationalparks vertreten. Aufschluss darüber gibt eine Analyse der biologischen Vielfalt in den österreichischen Nationalpars.
Anlässlich des Internationalen Tags der Artenvielfalt am 22. Mai präsentierten Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Peter Rupitsch, Obmann von Nationalparks Austria und Helmut Gaugitsch vom Umweltbundesamt eine neue Analyse zur biologischen Vielfalt in den Nationalparks. Diese besagt, dass dort mehr als 70 Prozent der wichtigsten heimischen Artengruppen vertreten sind. Die Nationalparks sind damit Biodiversitätshotspot. Die Studienpräsentation fand anlässlich des 50 Jahre Jubiläums der Österreichischen Nationalparks statt.
Die Österreichischen Nationalparks sind landschaftlich wertvolle Gebiete und Hotspots der heimischen Artenvielfalt. 87 Prozent der Säugetier-Arten, 94 Prozent der Brutvogel-Arten, 79 Prozent der Reptilien-Arten, 86 Prozent der Amphibien-Arten, 81 Prozent der Fisch-Arten und 69 Prozent der Pflanzen-Arten Österreichs wurden in den letzten Jahren nachgewiesen. Das zeigt die heute präsentierte Analyse, die vom Umweltbundesamt erstellt wurde, klar auf.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler dazu: "Für viele gefährdete und seltene Arten zählen die Nationalparks zu den letzten Rückzugsorten des Landes. Mit der Analyse ‚Wir schützen Österreichs Naturerbe‘ liegt nun erstmals eine Gesamtschau der österreichischen Artenvielfalt in den Nationalparks vor. Und die Ergebnisse sind wirklich erfreulich: Mehr als zwei Drittel der wichtigsten heimischen Artengruppen kommen in unseren Nationalparks vor. Damit wir unsere wertvolle Natur in Österreich langfristig erhalten, arbeiten wir im Klimaschutzministerium an der Biodiversitätsstrategie und haben den Biodiversitätsfonds um 50 Millionen Euro aufgestockt."
Die Studie ergibt weiters, dass 80 Prozent der von der EU als schützenswert definierten Lebensräume in den heimischen Nationalparks zu finden sind. Die Nationalparks in den Alpen ergänzen sich dabei bestens mit den Nationalparks in der Ebene und im Waldviertel. Während die Vielfalt bei Pflanzen und Lebensraumtypen in den Alpen liegt, sind die Donau-Auen und Neusiedler See-Seewinkel Hotspots der Fisch- bzw. Vogel-Diversität in Österreich.
Helmut Gaugitsch, fachlicher Leiter für biologische Vielfalt im Umweltbundesamt, ergänzt: "Für Arten, die in der Kulturlandschaft keine Überlebensmöglichkeiten haben, weil sie auf ungestörte, natürliche Ökosysteme angewiesen sind, bilden Nationalparks wichtige Rückzugsgebiete. Die österreichischen Nationalparks bieten vielen gefährdeten Arten und Lebensräumen einen solchen Schutz".
Obwohl der Nationalpark Thayatal mit 1360 Hektar der kleinste Nationalpark in Österreich ist, leistet er einen großen Beitrag zur Biologischen Vielfalt in Österreich. Er gilt als Hotspot der Biodiversität. Der österreichische Teil des grenzüberschreitenden Schutzgebietes umfasst nur 0,016 % der Landesfläche beherbergt aber 29,4 % der Pflanzenarten Österreichs, dazu 20 von 28 Fledermaus-Arten und die Hälfte der heimischen Reptilien und Amphibien-Arten. "In den letzten Jahren haben wir mehrere Untersuchungen zur Erforschung der Biodiversität im Nationalpark und ihrem Erhaltungszustand durchgeführt: Gefäßpflanzen, Pilze, Moose, Vögel und die Vegetation der Wälder, Wiesen und Trockenrasen. Sie alle stellen dem Nationalpark Thayatal ein gutes Zeugnis und betonen die Bedeutung dieses kleinen Schutzgebietes an der Grenze zu Tschechien zur Erhaltung des österreichischen Naturerbes!" freut sich Nationalparkdirektor Christian Übl über die Ergebnisse der Biodiversitätserhebungen.
Im Zuge der Pressekonferenz wurde auch das heurige 50 Jahre Jubiläum der Nationalparks Austria hervorgehoben. Denn mit der Unterzeichnung der Vereinbarung in Heiligenblut vor 50 Jahren am Fuße des Großglockners nahm die Nationalparkentwicklung in Österreich ihren Anfang. Damit wurde ein wichtiges Zeichen für den nachhaltigen Schutz der unberührten Natur gesetzt. Zwischen 1981 und 2002 wurden die Nationalparks Hohe Tauern, Neusiedler See-Seewinkel, Donau-Auen, Kalkalpen, Thayatal und Gesäuse gesetzlich eingerichtet. Heute schützen sechs international anerkannte Nationalparks die letzten Naturlandschaften des Landes. Dabei sind Nationalparks weit mehr als nur Naturschutzgebiete, denn Bildung, Besuchererlebnis und das Ermöglichen von Forschungen zählen genauso zu den Kernaufgaben eines Nationalparks.
"Nach 50 Jahren ist Österreich auch zu einem Land der Nationalparks geworden" so Peter Rupitsch, dienstältester Direktor in Österreich und Obmann des Vereins Nationalparks Austria. "Das verbindende Element der österreichischen Nationalparks ist das Wasser - dieses spielte nicht nur in der Entstehung der einzelnen Nationalparks eine große Rolle, sondern prägt auch heute noch die Schutzgebiete. Von den großen Gletscherflächen, über freie Flüsse bis hin zum Steppensee - das Wasser ist die gemeinsame Basis der Nationalparks und ein Garant für die natürliche Dynamik."
Infos zur Studie: www.nationalparksaustria.at/unsernaturerbe
Tel: 0664 965 98 96, theresa.gral@bmk.gv.at
Nationalparks Austria, Sarah Wendl
Tel.: 0676 324 2211, sarah.wendl@nationalparksaustria.at
Umweltbundesamt, Sabine Enzinger
Tel.: 0664 800135488, Sabine.Enzinger@umweltbundesamt.at
17.06.2021
Die Österreichischen Nationalparks sind landschaftlich wertvolle Gebiete und Hotspots der heimischen Artenvielfalt. 87 Prozent der Säugetier-Arten, 94 Prozent der Brutvogel-Arten, 79 Prozent der Reptilien-Arten, 86 Prozent der Amphibien-Arten, 81 Prozent der Fisch-Arten und 69 Prozent der Pflanzen-Arten Österreichs wurden in den letzten Jahren nachgewiesen. Das zeigt die heute präsentierte Analyse, die vom Umweltbundesamt erstellt wurde, klar auf.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler dazu: "Für viele gefährdete und seltene Arten zählen die Nationalparks zu den letzten Rückzugsorten des Landes. Mit der Analyse ‚Wir schützen Österreichs Naturerbe‘ liegt nun erstmals eine Gesamtschau der österreichischen Artenvielfalt in den Nationalparks vor. Und die Ergebnisse sind wirklich erfreulich: Mehr als zwei Drittel der wichtigsten heimischen Artengruppen kommen in unseren Nationalparks vor. Damit wir unsere wertvolle Natur in Österreich langfristig erhalten, arbeiten wir im Klimaschutzministerium an der Biodiversitätsstrategie und haben den Biodiversitätsfonds um 50 Millionen Euro aufgestockt."
Die Studie ergibt weiters, dass 80 Prozent der von der EU als schützenswert definierten Lebensräume in den heimischen Nationalparks zu finden sind. Die Nationalparks in den Alpen ergänzen sich dabei bestens mit den Nationalparks in der Ebene und im Waldviertel. Während die Vielfalt bei Pflanzen und Lebensraumtypen in den Alpen liegt, sind die Donau-Auen und Neusiedler See-Seewinkel Hotspots der Fisch- bzw. Vogel-Diversität in Österreich.
Helmut Gaugitsch, fachlicher Leiter für biologische Vielfalt im Umweltbundesamt, ergänzt: "Für Arten, die in der Kulturlandschaft keine Überlebensmöglichkeiten haben, weil sie auf ungestörte, natürliche Ökosysteme angewiesen sind, bilden Nationalparks wichtige Rückzugsgebiete. Die österreichischen Nationalparks bieten vielen gefährdeten Arten und Lebensräumen einen solchen Schutz".
Obwohl der Nationalpark Thayatal mit 1360 Hektar der kleinste Nationalpark in Österreich ist, leistet er einen großen Beitrag zur Biologischen Vielfalt in Österreich. Er gilt als Hotspot der Biodiversität. Der österreichische Teil des grenzüberschreitenden Schutzgebietes umfasst nur 0,016 % der Landesfläche beherbergt aber 29,4 % der Pflanzenarten Österreichs, dazu 20 von 28 Fledermaus-Arten und die Hälfte der heimischen Reptilien und Amphibien-Arten. "In den letzten Jahren haben wir mehrere Untersuchungen zur Erforschung der Biodiversität im Nationalpark und ihrem Erhaltungszustand durchgeführt: Gefäßpflanzen, Pilze, Moose, Vögel und die Vegetation der Wälder, Wiesen und Trockenrasen. Sie alle stellen dem Nationalpark Thayatal ein gutes Zeugnis und betonen die Bedeutung dieses kleinen Schutzgebietes an der Grenze zu Tschechien zur Erhaltung des österreichischen Naturerbes!" freut sich Nationalparkdirektor Christian Übl über die Ergebnisse der Biodiversitätserhebungen.
Im Zuge der Pressekonferenz wurde auch das heurige 50 Jahre Jubiläum der Nationalparks Austria hervorgehoben. Denn mit der Unterzeichnung der Vereinbarung in Heiligenblut vor 50 Jahren am Fuße des Großglockners nahm die Nationalparkentwicklung in Österreich ihren Anfang. Damit wurde ein wichtiges Zeichen für den nachhaltigen Schutz der unberührten Natur gesetzt. Zwischen 1981 und 2002 wurden die Nationalparks Hohe Tauern, Neusiedler See-Seewinkel, Donau-Auen, Kalkalpen, Thayatal und Gesäuse gesetzlich eingerichtet. Heute schützen sechs international anerkannte Nationalparks die letzten Naturlandschaften des Landes. Dabei sind Nationalparks weit mehr als nur Naturschutzgebiete, denn Bildung, Besuchererlebnis und das Ermöglichen von Forschungen zählen genauso zu den Kernaufgaben eines Nationalparks.
"Nach 50 Jahren ist Österreich auch zu einem Land der Nationalparks geworden" so Peter Rupitsch, dienstältester Direktor in Österreich und Obmann des Vereins Nationalparks Austria. "Das verbindende Element der österreichischen Nationalparks ist das Wasser - dieses spielte nicht nur in der Entstehung der einzelnen Nationalparks eine große Rolle, sondern prägt auch heute noch die Schutzgebiete. Von den großen Gletscherflächen, über freie Flüsse bis hin zum Steppensee - das Wasser ist die gemeinsame Basis der Nationalparks und ein Garant für die natürliche Dynamik."
Infos zur Studie: www.nationalparksaustria.at/unsernaturerbe
Rückfragehinweis:
Klimaschutzministerium, Theresa GralTel: 0664 965 98 96, theresa.gral@bmk.gv.at
Nationalparks Austria, Sarah Wendl
Tel.: 0676 324 2211, sarah.wendl@nationalparksaustria.at
Umweltbundesamt, Sabine Enzinger
Tel.: 0664 800135488, Sabine.Enzinger@umweltbundesamt.at
17.06.2021